Es liegt wohl in seinen Genen. Die Tante arbeitete noch in der Buchhaltung mit 89 Jahren – bis zuletzt, bis einen Tag vor ihrem Tod. „Wenn es bei mir soweit ist“, sagt er, „gehe ich mit hundert mit meiner Stuttgarter Freundin Laura, einer Rumänien, in ihre Heimat – dort lassen wir uns in Transsilvanien von den Vampiren beißen für ein ewiges Leben.“
Die Villa in der Pfalz soll verkauft werden
Hat er nach 35 gemeinsamen Jahren und nach acht Jahren Ehe mit Dieter Schroth eine neue Liebe gefunden? „Ja“, antwortet Glööckler, „meine Liebe liegt jede Nacht neben mir im Bett.“ Die Liebe hat vier Pfoten. Billy King, der Scheidungshund, ist bei ihm in Berlin, während Dieter Schroth allein im Chateau Pompöös in der Pfalz lebt, wo sich dessen Töchter und Enkel um ihn kümmern. „Die Villa werden wir verkaufen“, sagt der Modedesigner und ist froh, dass die Trennung friedlich verläuft. „Bei uns gibt’s keinen Rosenkrieg“, versichert er, „wir telefonieren regelmäßig und schicken uns Nachrichten über WhatsApp.“
Deshalb fällt bei ihm kein negatives Wort über den langjähriger Partner Schroth. Beim „Dschungelcamp“ erfuhr die Öffentlichkeit zum ersten Mal über seine Eheprobleme. Die zuletzt nicht mehr funktionierende Beziehung mit seinem um 17 Jahre älteren Mann, den er in den 1980ern in einer Schwulendisco in Mannheim kennengelernt hat, ist nun abgeschlossen. Das gibt ihm Kraft und Energie, Neues anzupacken und beruflich weiter nach vorne zu stürmen.
Neu in seinem Portfolio ist ein Podcast, in dem Glööckler Lebenshilfe leistet, Mut macht, seinen Träumen zu folgen und erklärt, wie aus einer Vision Wirklichkeit werden kann. „Man muss selbst was in die Hand nehmen“, lautet sein Credo, „darf nicht immer warten, dass irgendwas passiert.“ Außerdem forciert er die Lizenzvergabe, arbeitet an einer neuen Kollektion und bereitet ein Geschäftsdeal mit New York vor, weshalb er dorthin öfter reist.
Auch optisch will er sich immer weiter verbessern. „Ich hab viel Tiramisu essen müssen“, berichtet der 57-Jährige, „damit mein trainierter Körper Fettreserven erhält.“ Die waren nötig, um das neu entstandene Gewebe von den Hüften in die Brust zu spritzen. „Auf jeder Seite waren es 450 Gramm Eigenfett, damit mein Oberkörper straffer aussieht“, verrät er. Allein durch Fitnesstraining bekomme er dies nicht hin. Außerdem habe er zuletzt seinen Po straffen lassen, weshalb seine Stuttgarter Freundin Laura Halding-Hoppenheit scherzt: „Sein A... ist nun schöner als mein Gesicht.“
Optisch verjüngt flirtet er nun „wieder sehr gern“, wie Glöökler zugibt. Auch wenn man ihn in Berlin oder auf Reisen häufig mit einem jungen Mann an seiner Seite sieht, stellt er klar, lasse er sich Zeit „mit einer möglichen neuen Beziehung“. Sein Status lautet: Single. Die Krönung in England hat er aufmerksam verfolgt und sich amüsiert, dass ihn die „Heute-Show“ als neuen König für Deutschland ins Spiel gebracht hat. „Den Job könnt’ ich übernehmen“, glaubt er ohne falsche Bescheidenheit.
Dass Deutschland beim ESC erneut den letzten Platz belegt hat, liegt für ihn an dem Songbeitrag und nicht daran, „dass Europa uns nicht mag“. In vielen Ländern ist er unterwegs und berichtet: „Ich spüre nirgends Vorbehalte gegen uns.“ Den Vorschlag, Deutschland solle zum nächsten ESC nicht antreten und erst mal pausieren, findet er „total bescheuert“. Man dürfe sich „jetzt nicht in eine Opferrolle“ verschanzen, sondern müsse stolz und selbstbewusst gerade erst recht durchstarten. Diese Devise gibt Harald Glööckler nicht nur für den Songwettbewerb aus, sondern auch für das gesamte Leben: „Gebt mit Leidenschaft Gas, wachst über euch selbst hinaus, ergreift die Initiative und wartet nicht darauf, bis das Glück zufällig bei euch vorbeischaut, sondern holt das Glück mit ganzer Kraft zu euch.“