Die Sanierung der Ortsmitte geht weiter, der Rat hat der Planung zugestimmt. Um die gröbsten Missstände zu beseitigen, sind rund zwei Millionen Euro notwendig.

Mönsheim - Der Platz vor dem Neuen Rathaus, das Gebäude selbst und auch der Marktplatz sind frisch saniert. Aber nur einen Steinwurf weit weg, auf der gegenüberliegenden Seite der Pforzheimer Straße sind die Gebäude alt, grau und wirken baufällig. Das soll sich nach dem Wunsch der Gemeindeverwaltung ändern. In der jüngsten Gemeinderatssitzung hat das Gremium der Sanierungsplanung der Steg Stadtentwicklung aus Stuttgart für das bereits vom Land bewilligte Sanierungsgebiet „Ortskern III“ zugestimmt und damit einem Gesamtvolumen an ermittelten förderfähigen Kosten von 1,98 Millionen Euro.

 

Etwas mehr als die Hälfte davon, rund 1,17 Millionen Euro, hat das Regierungspräsidium als Förderrahmen auf acht Jahre verteilt bereits bewilligt. Das bedeutet, an jedem förderfähigen Euro beteiligt sich das Land mit 60 Prozent. 40 Prozent der Fördersumme kommen aus der Gemeindekasse. Die bislang nicht gedeckten 810 000 Euro könne Mönsheim je nach Bedarf in ein paar Jahren nachbeantragen, erklärte Frank Friesecke, Geschäftsfeldleiter Stadterneuerung bei der Steg. „Wir können damit rechnen, dass die Differenz auch vom Land gefördert wird“, sagte der Ingenieur.

Jeder zweite Eigentümer will bei der Sanierung mitmachen

Die Planer stellten die Ergebnisse ihrer Analyse vor. Dabei ging es darum, sogenannte Missstände an Gebäuden aufzudecken und den Sanierungswillen der privaten Eigentümer im abgegrenzten Sanierungsgebiet abzufragen. Das Ergebnis sei erfreulich, teilte die Projektleiterin Heike Geywitz mit. „Es haben sich 52 Prozent der Eigentümer beteiligt“, berichtete die Projektleiterin. Das sei ein sehr gutes Ergebnis.

Festgestellt wurde dabei, dass 38 Prozent der Hauptgebäude vor 1900 gebaut worden seien und die letzte Sanierung bei vielen mehr als 20 Jahre zurückliege. „Es sind also Missstände vorhanden“, fasste Geywitz zusammen. Bei drei Viertel der Häuser wurden geringe, mittlerer und sogar substanzielle Mängel festgestellt. Darunter fallen abbröckelnde Fassaden, Wärmedämmung, Dach, Elektro, Fenster und die Heizungsanlage. Zudem gebe es Leerstand und kaum genutzte Flächen, die sich für eine Nachverdichtung eigneten, erläuterten die Planer.

Rathaussanierung kostet rund 1,3 Millionen Euro

Auch die Kommune nutzt die Förderung: Einen der größten Kostenbrocken stellt das Alte Rathaus dar, das auch im Sanierungsgebiet liegt. Das denkmalgeschützte Gebäude soll komplett saniert und innen umgebaut werden. „Dafür sind in der Kosten- und Finanzierungsübersicht 814 000 Euro angesetzt. Nach der Schätzung des Architekten kostet die Sanierung aber doch rund 1,3 Millionen Euro“, fragte Hans Kuhnle (Bürgerliste) nach der Differenz. Nicht alles was dort geplant sei, sei auch förderfähig, stellte Bürgermeister Thomas Fritsch fest. Verteilt auf die Jahre 2017 bis 2019 beträgt der Landeszuschuss hier knapp eine halbe Million Euro.