Große Kinomonster sterben nicht, sie kommen immer mal wieder frisch um die Ecke. Der zweite Teil der Animationsfilmreihe „Hotel Transsilvanien“ macht schon die Kleinen mit Vampiren und Werwölfen vertraut. Und löst vielleicht ein wenig zu schnell das Fremdenhassproblem.

Stuttgart - Der Vampir Drak ist über sich hinausgewachsen. Sah er die Menschen im Animationsfilm „Hotel Transsilvanien“ noch als große Gefahr, darf seine überbehütete Tochter in der Fortsetzung sogar einen Menschen heiraten. Bei der Erziehung seines Enkels Dennis versteht Drak allerdings keinen Spaß. Es besteht das Risiko, dass der putzige Rotschopf von den Vampirgenen nichts abbekommen hat. Als die Deadline für die Entwicklung von Dennis’ Vampirzähnen naht, organisieren Drak und seine Monster eine Art Boot-Camp, um den Jungen doch noch zum Blutsauger zu machen.

 

Die Monster hier sind größtenteils trottelige Kopien klassischer Filmungeheuer. Der Werwolf jagt lieber Frisbees als Rehe, und die Mumie erleidet beim Zaubern einen Hexenschuss. Der Plot weist nur eine gruselige Szene auf, als ein Monster Dennis attackiert – es naht allerdings sofort Hilfe, alles löst sich in Wohlgefallen auf. Dadurch bleibt „Hotel Transsilvanien 2“ betont kinderfreundlich und tut wirklich keinem weh. Vielleicht auch, weil Adam Sandler am Drehbuch mitgeschrieben hat, hebt sich das Gag-Niveau selten über die Ansprüche von Achtjährigen hinaus.

Zwar könnte man auf tieferen Handlungsebenen das aktuelle Problem des Fremdenhasses angehen, das durch Draks konservativen Vater Vlad verkörpert wird. Aber hier löst es sich einfach auf, als Draks Tochter deswegen einen Wutanfall bekommt. Wenn es nur immer so einfach wäre.

Hotel Transsilvanien 2. USA 2015. Regie: Genndy Tartakovsky. Animationsfilm. Sprecher u. a. Dieter Hallervorden. 89 Minuten. Ab 6 Jahren.