Mehr als dreieinhalb Jahre nach der Ermordung von Maria Bögerl setzen die Ermittler auf einen Massengentest. Gut 3000 Männer sollen bald eine Speichelprobe abgeben.

Mehr als dreieinhalb Jahre nach der Ermordung von Maria Bögerl setzen die Ermittler auf einen Massengentest. Gut 3000 Männer sollen bald eine Speichelprobe abgeben.

 

Ulm - Auf der Suche nach den Mördern von Bankiersgattin Maria Bögerl soll ein groß angelegter DNA-Massentest den Ermittlern helfen. Ab Mitte Februar werden in einer Gemeinde nahe Heidenheim mehr als 3000 Menschen aufgefordert, eine Speichelprobe abzugeben. Dies werde zunächst auf freiwilliger Basis geschehen, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Ellwangen.

Aufgerufen sind Männer, die heute zwischen 22 und 69 Jahre alt sind, zur Tatzeit demnach zwischen 18 und 65 Jahre alt waren. Falls bei einzelnen Personen Verdachtsgründe vorliegen, könnten diese zu einem Test gezwungen werden. Die „Heidenheimer Zeitung“ sowie der SWR hatten zuerst über das Vorgehen der Ermittler berichtet.

Von den Tätern fehlt bis heute jede Spur

Maria Bögerl, Ehefrau des damaligen Heidenheimer Sparkassenchefs Thomas Bögerl, war im Mai 2010 entführt und ermordet worden. Der Fall hatte deutschlandweit Schlagzeilen gemacht. Von den Tätern fehlt bis heute jede Spur.

Im Laufe der Ermittlungen war bereits mehrfach ein Massengentest in Erwägung gezogen worden. Bisher war es aber nicht gelungen, den Personenkreis so weit einzugrenzen, dass ein Richter einem groß angelegten DNA-Test zustimmte.

Wie funktioniert ein Massengentest?

Nun hat das Amtsgericht Ellwangen die DNA-Reihenuntersuchung angeordnet. „Aufgrund der weiteren Ermittlungen konnte der infrage kommende Personenkreis bestimmt werden“, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Rund 3000 Männer haben seit Juni 2010 bereits freiwillig Speichelproben abgegeben.