Am Dienstag hat Motorola sein Project Ara der Öffentlichkeit vorgestellt. Mit dem Konzept sollen modulare Smartphones verwirklicht werden, die den Nutzern völlig neue Möglichkeiten eröffnen würden.

Stuttgart - Smartphones haben klassischen Handys längst den Rang abgelaufen und werden immer mehr zur mobilen Schaltzentrale, in der wichtige Informationen zusammenlaufen. Alle aktuellen Modelle weisen dabei eine Gemeinsamkeit auf: Sie sind bis auf die Größe des internen Speichers im Regelfall nicht konfigurierbar. Mit dem am Dienstag vorgestellten Project Ara möchte die Google-Tochter Motorola das nun ändern.

 

Das Smartphone selbst zusammenstellen

Die Idee eines modularen Mobiltelefons, das der Nutzer seinen Bedürfnissen entsprechend anpassen kann, ist nicht neu. Bereits 2008 präsentierte das israelische Unternehmen Modu auf dem Mobile World Congress, einer jährlich stattfindenden Fachmesse für Mobilfunk, ein entsprechendes Konzept. Nachdem der große Durchbruch jedoch ausblieb und das Unternehmen zahlungsunfähig wurde, kaufte Google die entsprechenden Patente auf.

In Zusammenarbeit mit den Machern von Phonebloks arbeitet nun die inzwischen zu Google gehörende Mobilfunksparte von Motorola an einem eigenen modularen Smartphone. Der Grundgedanke von Project Ara ist denkbar einfach: Als Basis dient ein so genanntes Endoskelett, also eine mechanische Stützstruktur. Diese kann dann mit einzelnen Modulen (Prozessor, Kamera, Display, Tastatur, Akku) bestückt werden – so nähert man sich Schritt für Schritt dem fertigen Smartphone. Möchte man nach einem halben Jahr einen schnelleren Prozessor oder eine hochauflösendere Kamera, muss man nicht das komplette Mobiltelefon austauschen, sondern lediglich das entsprechende Modul.

Offenheit wird großgeschrieben

Ganz im Sinne des Open Source-Gedankens soll Project Ara offen für Hersteller und Entwickler jedweder Couleur sein. Jeder der möchte, kann an dem modularen Smartphone mitwirken. Zu diesem Zweck wurde sogar eigens ein Portal eingerichtet, auf dem sich Interessenten registrieren können: „Ein Telefon, das für sechs Milliarden Menschen kreiert wird, sollte zumindest von ein paar Tausend inspiriert sein,“ so Motorolas Vision.

Wann das fertige Produkt im Handel erhältlich sein wird, ließ das Unternehmen indes offen.