Mehr Privatleute nutzen die Motorsägen, Bohrmaschinen und Heckenscheren von Stihl - und bescheren dem Unternehmen gute Geschäfte. Besonders stark zulegen kann Stihl in Übersee, Gegenwind kommt allerdings vom Heimatkontinent.

Waiblingen - Der Motorsägen-Weltmarktführer Stihl hat dank guter Geschäfte in Übersee einen Umsatzrekord verbucht. 2012 stiegen die Erlöse im Vergleich zum Vorjahr um sechs Prozent auf rund 2,8 Milliarden Euro, wie Stihl-Chef Bertram Kandziora am Donnerstag im schwäbischen Waiblingen sagte. Stihl erwirtschaftete 2012 mehr als 90 Prozent des Umsatzes außerhalb Deutschlands. Zum Gewinn macht das Unternehmen keine Angaben. Der Zuwachs sei jedoch stärker gewesen als bei den Erlösen, sagte Kandziora.

 

15 Prozent Zuwachs in Nordamerika und Asien

Besonders gut seien die Geschäfte in Nordamerika und Asien gelaufen. Dort habe es Umsatzzuwächse von rund 15 Prozent gegeben. Auch Australien und Neuseeland seien Wachstumstreiber gewesen. Schlechter lief es in Teilen des Heimatkontinents. Vor allem in Südeuropa habe sich die Schuldenkrise dämpfend auf die Nachfrage ausgewirkt, erklärte Kandziora. „Wachstum ist auf jeden Fall nicht in Europa.“

Einen Schub brachte auch die wachsende Zahl privater Käufer der Motorsägen, Heckenscheren oder Bohrgeräte des Unternehmens. Mittlerweile wird im Schnitt jede zweite verkaufte Stihl-Maschine von Laien gekauft. Da viele Kunden in Geräte für ihre privaten Gärten investieren, gebe es vor allem in diesem Segment Wachstum, sagte Vertriebsvorstand Norbert Pick. Profi-Nutzer seien indes vor allem in Schwellenländern hinzugekommen, da dort beispielsweise verstärkt in die Infrastruktur investiert werde.

2,6 Prozent mehr Beschäftigte als 2011

Die gute Entwicklung wirkte sich zumindest leicht auch auf die Mitarbeiter aus: Ende 2012 hatte das Familienunternehmen 12.338 Beschäftigte - 2,6 Prozent mehr als im Jahr zuvor.

2013 rechnet Stihl vorerst allerdings nur mit leichterem Wachstum. Er strebe ein Plus von 5 Prozent an, sagte Kandziora. Wegen des langen Winters seien die Verkäufe in einigen Ländern spät angelaufen. Im den ersten drei Monaten des Jahres hätten die Erlöse auf Vorjahresniveau gelegen. Im Jahresverlauf sollen es dann wieder besser laufen.

Stihl ist nach eigenen Angaben die meistverkaufte Motorsägenmarke der Welt. Der Marktanteil liegt weltweit bei etwa einem Drittel.