Das Duo Martin und Niklas Kämmerling aus Malmsheim kommt bei der 33. Gerhard Mitter-Gedächtnisrallye in Calw in die Wertung, wird aber Letzter.

Leonberg/Calw - Das Duo Fritz Köhler/Petra Hägele hat auf einem 380 PS starken BMW M 3 seinen dritten Gesamtsieg bei der Gerhard Mitter-Gedächtnisrallye beim MSC Calw gefeiert. Sechs Mal Bestzeit auf den sechs Wertungsprüfungen ergaben in einer Gesamtzeit von 19:12,3 Minuten einen klaren Sieg für die Öhringer, gefolgt von Frank Schlinck/Harald Korz auf Mitsubishi Evo 6 in 19:33,8 Minuten und Stefan Stich/Nina Worbs auf Mitsubishi Eco 8 in 19:36,0 Minuten.

 

Allerdings gab es bei der 33. Auflage der Veranstaltung nicht die ganz große Konkurrenz. Vorjahressieger Rainer Noller war auf seinem Porsche nicht am Start, die schnellen Schweizer Urs und Cornelia Flum (Sieger 2010) hatten auf ihrem Mitsubishi Lancer EVO V heuer keine deutsche Lizenz. Sie fuhren die Rallye als Vorausfahrzeug und zeigten den Motorsportfans, wozu sie in der Lage sind. Während Köhler/Hägele als pure Naturgewalt über den Asphalt bretterten, zeigten die Flum’s fahrerische Qualitäten.

Bei der alljährlichen Materialschlacht gab es einmal mehr einige Verlierer. Neben zwei, drei Unfällen machten den Teilnehmern vor allen Dingen technische Defekte zu schaffen. Hier reihten sich auch die hoch gehandelten Lokalmatadore Proß/Mäule (Holzbronn) und Morhard/Morhard aus Calw ein. Ganz bitter erwischte es Leoni Stiem auf ihrem Ford Puma. Als Führende in der Frauenwertung musste sie knapp 1000 Meter vor dem Ziel ihr Auto nach Motorschaden in einer Wiese abstellen.

Durchgekommen sind dagegen Martin und Niklas Kämmerling. Trotz zweier dicker Böcke sei es eine tolle Sache gewesen. „Wir haben wieder viel dazu gelernt“, so der Malmsheimer. Vor allem der erste Fehler hätte auch schwerwiegendere Konsequenzen haben können. „Ich habe nicht auf meinen Sohn gehört, bin auf einer Kuppe nach rechts statt links weg und in den Wald gefahren. Das hat gleich dreißig Sekunden gekostet“, so Martin Kämmerling. „Bei Kuppen und Rundkursen müssen wir unsere Aufschriebe exakter führen“, hat der BMW-Pilot erkannt.

Bei der zweiten Durchfahrt der dritten Wertungsprüfung waren sich Vater und Sohn nicht sicher, ob sie zwei oder drei Runden gedreht hatten. Martin Kämmerling fuhr hinaus und kassierte dafür eine Fünf-Minuten-Strafe. Damit war eine bessere Platzierung nicht mehr möglich. „Aber es hat Spaß gemacht und war gut organisiert. Wir kommen im nächsten Jahr gerne wieder“ (Kämmerling).

In Sachen Organisation baut der MSC Calw seit Jahren schon auf die Motorsportclubs aus Weil der Stadt und Renningen. „Ohne die beiden Clubs wäre die Gerhard Mitter-Gedächtnisrallye überhaupt nicht denkbar“, so der angehende Rennleiter Steffen Schönfelder. Unter den 250 Helfern teilen sich der MSC Calw – mit dem Malmsheimer Günter Bohnenberger als Wertungsprüfungsleiter – die Weil der Städter und der MSC Renningen die Organisation der drei Wertungsprüfungen auf. Letzterer war nach Auskunft von Michael Wagner mit über zwanzig Helfern vor Ort. Wagner selbst – seit 1994, damals noch auf dem Muckberg – zählt in Calw inzwischen schon zum festen Inventar.