Der Gerlinger Motorsportler Laurents Hörr fährt im abschließenden sechsten Rennen der European Le Mans Serie in Portimao auf den Spitzenplatz und holt den Gesamtsieg.

Gerlingen - Beim sechsten und letzten Lauf der European Le Mans Serie machte Laurents Hörr mit seinem Luxemburger Team DKR Engineering alles klar. Mit einem souveränen Sieg im portugiesischen Portimao überholte der 24-Jährige Gerlinger die Konkurrenz in der Meisterschaft und setzte sich erstmalig in seiner jungen aber steilen Karriere die Krone im Langstrecken-Motorsport auf.

 

„Dieser Europameisterschaftstitel ist ein großer Schritt für meine Karriere“, sagt Laurents Hörr, der davon träumt, einmal das 24-Stunden-Rennen von Le Mans zu gewinnen. „Ich bin super stolz auf unseren Erfolg, die harte Arbeit hat sich gelohnt.“

Einladung zum legendären 24-Stunden-Rennen

Damit krönte der Rennfahrer in Portimao erst einmal seine bisherige Leistung mit dem dritten Meistertitel in Folge. In den Jahren 2019 und 2020 hatte er als erster Fahrer überhaupt zweimal den Titel im Michelin Le Mans Cup für sich entschieden. Und nun also der Erfolg in der European Le Mans Series, die Europameisterschaft der Langstrecke.

Verbunden mit diesem Titel ist eine Einladung zum legendären 24-Stunden-Rennen. „Das ist wirklich eine große Ehre“, sagt Hörr, der momentan noch einige Tests in Portugal absolviert. Denn während er seinen jüngsten Erfolg in der LMP3-Kategorie (Le-Mans-Prototyp) feierte, wird er beim 24-Stunden-Rennen in der nächst hoheren Klasse LMP2 an den Start gehen. „Die ist noch leistungsstärker und von der Technik her komplexer.“

Die Fahrerpaarung Hörr/de Barbuat hat sich bewährt

Nach zuletzt drei Siegen in Folge, vier Pole Positions in Folge, dem Rundenrekord in Le Mans und Spa-Francorchamps reiste das Team um Laurents Hörr mit breiter Brust an die Algarve. Es galt, möglichst gut abzuschneiden, um die restlichen fünf Punkte Rückstand auf das bis zuletzt führende Team Cool Racing aus der Schweiz aufzuholen.

Erneut trat das Team mit dem 17-jährigen Franzosen Mathieu de Barbuat als FIA-Bronze-Fahrer – eine jährlich herausgegebene Einstufung für Automobilrennfahrer – an. Die Fahrerpaarung Hörr/de Barbuat hatte sich bereits seit zwei Rennen bestens bewährt. In der zehnminütigen Qualifying-Session setzte Laurents Hörr seinen Duqueine-Prototypen der Kategorie LMP3 – der optisch an den Fisch Nemo aus dem gleichnamigen US-amerikanischen Animationsfilm erinnert – auf Position drei, weit vor der Meisterschaftskonkurrenz und somit sehr aussichtsreich für das vierstündige Rennen einen Tag später.

Souverän von Platz zwei an die Spitze

Der Teamkollege de Barbuat übernahm dann den Start des Rennens bei bestem Wetter und hochsommerlichen Temperaturen. Nach einer durch Unfälle verursachten Safetycar-Phase und einem zwischenzeitlichen Rennabbruch übergab der junge Franzose das Auto schließlich nach zwei Stunden auf Position zwei an den erfahrenen Laurents Hörr.

Der Gerlinger, der auch einen eigenen Kart-Rennstall für Nachwuchsfahrer betreibt und managt, benötigte nur wenig Zeit, um seinen LMP3 mit der Nummer 4 in die führende Position zu bringen. Letztendlich sah er dann völlig ungefährdet als erster die Zielflagge. Mit diesem vierten Sieg in sechs Saisonrennen war dann auch die Meisterschaft gesichert.

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Das Nemo-Design ist übrigens eher ein Zufallsprodukt eines Werbetechnikers, der bislang alle Rennautos von Laurents Hörr – und auch schon die seines Vaters – optisch gestaltet hat. „Er hat das Design an den Farben unseres Luxemburger Teams, also orange, weiß und schwarz, ausgerichtet. Erst seine kleine Tochter machte ihn darauf aufmerksam, dass das Auto wie Nemo aussieht“, sagt Laurents Hörr, der sich über das Alleinstellungsmerkmal amüsiert.