Firmen, die Essen oder Kaffee zum Mitnehmen inPfandgeschirr anbieten, sollen mit einem Zuschuss von 500 Euro gefördert werden.

Wie ein Booster für Mehrwegverpackungen soll eine Initiative der Stadt Rutesheim wirken, mit der sie Gastronomen und andere Betriebe, die Essen oder Getränke zum Mitnehmen verkaufen, zur Umstellung bewegen möchte. Weniger Wegwerfverpackungen, mehr wiederverwendbare Schüsseln und Becher – so lautet das Ziel von Verwaltung und Gemeinderat. Dabei setzt die Stadt auf ein einheitliches System, das auch der Landkreis Böblingen anbietet, nämlich die Behälter der Münchner Firma Recup.

 

5000 Euro stellt die Stadt insgesamt zur Verfügung

Rutesheimer Firmen, die künftig ihrer Kundschaft das Essen oder den heißen Kaffee zum Mitnehmen auch in solchen Mehrweggeschirren anbieten, sollen auf Antrag mit einem Zuschuss von 500 Euro gefördert werden. 5000 Euro stellt die Stadt insgesamt dafür zur Verfügung. Damit würden sich die Unternehmen auch auf das neue, ab 1. Januar 2023 geltende Verpackungsgesetz vorbereiten, das dies ohnehin als Pflicht vorschreibt.

Sinnvoll sei ein einheitliches System an Mehrweggeschirr, damit dies auch in verschiedenen Geschäften genutzt werden kann, sagt die Bürgermeisterin Susanne Widmaier. Es habe schon mehrere Gespräche mit potenziellen Teilnehmern aus der Gastronomie dazu gegeben. Sie sieht diese Initiative, die der Rutesheimer Klimabeirat beschlossen hat, als einen Beitrag zur Müllvermeidung und damit zum Klimaschutz in der Stadt.

Rutesheimer Metzgerei sieht sich als Vorreiter

Wie viel Müll mit Mehrweggeschirr tatsächlich gar nicht erst hergestellt und dann weggeworfen wird, rechnet Thomas Philippin von der gleichnamigen Rutesheimer Metzgerei vor, die einen Mittagstisch anbietet und sich in dieser Sache als Vorreiter sieht.

1000 Rebowls seien inzwischen bei seiner Kundschaft unterwegs. Täglich werden 80 bis 100 Mittagessen – Salate, Suppen, Tagesessen – darin verkauft, das seien 30 bis 40 Prozent aller Essen, Tendenz steigend, sagt Thomas Philippin. 30 Cent Verpackungskosten spart er so bei jedem verkauften Essen to go in der Rebowl.

So spare er im Jahr etwa 20 000 Verpackungen und damit 5000 bis 6000 Euro Verpackungskosten, von den Plastikmüllbergen einmal ganz abgesehen – eine Initiative, die sich seiner Meinung nach nicht nur für die Umwelt, sondern auch finanziell lohnt. Und auch die Kunden wissen dies offensichtlich zu schätzen. „Gerade diese Woche sagte eine Frau, dass sie zu uns komme, seit wir das Essen auch in Mehrweggeschirr anbieten.“