Als tolle Chance, gleichzeitig aber auch als große Herausforderung – so beschreibt Toni Mogens seinen Auftritt beim Stuttgarter Kesselfestival. Der Musiker aus Fellbach wäre kein aufstrebender Künstler, wenn er so eine Gelegenheit nicht nutzen würde, um sich auf einer großen Festivalbühne dem Publikum zu präsentieren und Werbung in eigener Sache zu machen. Dass er dafür gerade mal 30 Minuten Zeit hatte, machte es aber nicht gerade einfacher. „Wir konnten nur acht Songs spielen und dass von einem Album, das 22 Lieder beinhaltet. Da fällt die Auswahl schwer, weil man sich ja von allen Seiten mit verschiedenen Stilrichtungen zeigen will“, sagt Toni Mogens. Typisch für ihn sei eine Mischung von ruhigen, tiefgründigen sowie von eingängigen „Gute-Laune-Songs“.
Der 26-Jährige ist sehr zufrieden mit seinem Auftritt auf dem Kesselfestival
Schlussendlich war der 26-Jährige dann aber doch ziemlich zufrieden mit seinem Auftritt auf der Kulturbühne beim großen Stuttgarter Kesselfestival, wo er eine Auswahl aus seinem Album „So wie es ist“ spielte. Neben den Liveacts auf der Hauptbühne fand dort unter dem Motto „Rock den Kessel!“ der Newcomer Band Contest statt: Und seine Fans – er erblickte einige vertraute Gesichter im Publikum – hatten Toni Mogens auf eben diese Kulturbühne gevotet. „Ich hab schon auf größeren Bühnen gespielt und werde auch jetzt bei der großen Open-Air-Veranstaltung ,das Fest‘ in Karlsruhe auf der Hauptbühne spielen, aber so was wie der Contest auf dem Kesselfestival ist eine super Gelegenheit, um sich weiterzuentwickeln.“
Toni Mogens hat sich im großen Stil weiterentwickelt – Umzug inklusive
Und weiterentwickelt hat sich der junge Musiker in letzter Zeit in vielen Punkten: Statt im beschaulichen Fellbach wohnt Toni Mogens mittlerweile im coolen Berlin, spielt immer größere Auftritte und bleibt sich dennoch selbst treu. „Ich bin auf der Bühne wie auch sonst“, sagt er. „Aber es hat sich immer mehr abgezeichnet, dass es musikalisch voran geht, deshalb wollte ich auch den Ortswechsel. Aber auch wenn sich gerade vieles ändert, meine Wurzeln sind nach wie vor in der Heimat.“
Geändert hat sich unter anderem auch sein Wiedererkennungswert, aber das schon länger: Zu Beginn seiner Karriere wurden weiße Schuhe, Jeans und Streifenshirt zum Markenzeichen des Musikers. Auf dem Kesselfestival sind nur die weißen Sneaker geblieben. Und der Spaß daran, die Leute mit Musik zu unterhalten. „Es war voll, aber das Publikum war super, Atmosphäre und Wetter stimmten und die Leute hatten viel Spaß.“
Bald wird es neue Musik von Toni Mogens geben – eine Überraschung inklusive. Nur so viel schon mal: Der junge Musiker will in Richtung „One-Man-Boygroup“ gehen und leichtere Songs, die an die 90er-Jahre erinnern, bringen. „Es soll weniger traurige Balladen geben, sondern mehr lockere Musik.“ Das Gefühl, dass gerade einfach alles läuft und entspannt ist, soll sich in der Arbeit zeigen. „Trotzdem bleibt es authentisch. So, wie man es von mir von Anfang an gewöhnt ist.“
Apropos: Ende 2018 wurde seine erste Single „Schönster Fehler“ veröffentlicht, die schnell mehr als 60 000 Klicks auf Youtube und mehr als 50 000 Streams bei Spotify zählte. Seine zweite Single „Die ganze Welt rennt“ gab es dann seit Anfang 2019 online. Parallel arbeitete der Musiker an seinem ersten Album, doch dabei ging einiges schief. „Da habe ich mich entschieden, erst mal meinen Bachelor in Musikmanagement zu machen.“ Doch auch wenn er Rückschläge erlitt, Mogens machte weiter Musik, arbeitete am Debütalbum und ging seinen Weg.
Der Fellbacher Musiker macht sein Ding und hat ordentlich Erfolg
Heute, mehrere Jahre später und um einige Erfahrung reicher, macht er immer noch sein Ding und kann von der Musik leben. „Ich habe meine Kosten wenn ich eine Location und die Bandmitglieder buche, aber ich bin Vollmusiker und weiß, das ist mein Weg.“ Manchmal würde er auch auf Hochzeiten spielen. Dass er dort immer öfter eigene Songs und nicht Coverlieder spielen soll, gibt ihm und seiner musikalischen Arbeit Recht. Die Musik, die er selbst produziert und auf Gitarre, Klavier und Schlagzeug einspielt, fällt ihm oft beim Joggen ein. Und sie spiegelt seinen Charakter: vielseitig, leicht und emotional. Das hat er mit seiner Songauswahl auch beim Kesselfestival präsentiert und dafür ordentlich Applaus geerntet. Und das, obwohl er früher auf einem Sportgymnasium war. „Es war schwierig, sich dort mit Musik durch zusetzen, aber ich habe dort eine Band gegründet. In der sechsten Klasse habe ich sie dann als Schlagzeuger geleitet.“ Er habe noch Klavier gespielt, später kam dann die Gitarre hinzu. Die Akkorde brachte er sich selbst bei, weil auf der Premiere bei der Abifeier kein Flügel da war. „Da bin ich Autodidakt. Ich wollte bei der Feier einen Beitrag leisten – mit oder ohne Klavier.“
Diese Abifeier 2015 war der eigentliche Anfang seiner Karriere, denn er schrieb dafür den Song „Ich bin raus“ – mit knapp 130 000 Klicks ein Erfolg auf Youtube. „Das ist eine Hymne geworden, die immer noch zur Abizeit geklickt wird.“ 2017 publizierte er die erste eigene EP. Und auch international fand Mogens Anklang. „Solche Chancen wie das Kesselfestival helfen dabei, noch bekannter zu werden. Und das als Heimspiel, mega.“