Muslime in Esslingen Fastenmonat endet mit dem Zuckerfest

Die Esslinger Ahmadiyya-Gemeinde feierte „Eid al-Fitr“ . Foto: bra/Philipp Braitinger

Der islamische Ramadan ist vorbei. Am Samstag feierte die örtliche Ahmadiyya-Gemeinde „Eid al-Fitr“, das Fest des Fastenbrechens. Während des Fastenmonats Ramadan verzichten gläubige Muslime tagsüber unter anderem auf Essen und Trinken.

Hinter ihnen liegen Tage der Entbehrung und der Spiritualität. Während des Fastenmonats Ramadan verzichten gläubige Muslime tagsüber unter anderem auf Essen und Trinken. Der Verzicht soll dazu dienen, die Gaben Gottes mehr schätzen und genießen zu können. „Es ist eine Zeit, um in sich zu gehen. Das ist der Geist des Ramadans“, erklärt Sajad Butt, der Vorsitzende der Esslinger Ahmadiyya-Gemeinde. Im Fokus stehe, sich spirituell weiterzuentwickeln und dem Schöpfer näherzukommen, aber auch das Mitgefühl für die Schöpfung zu stärken.

 

Gebet steht im Mittelpunkt

Am Samstag endete der Ramadan für die Ahmadiyya-Gemeinde in feierlichem Rahmen. Andere islamische Gemeinden haben einen Tag zuvor das Ende des Fastenmonats gefeiert. Mehr als hundert Gemeindemitglieder sind am Samstagvormittag in die Gebetsräume nach Esslingen gekommen, um unter der Anleitung des Vorbeters Ahssan Mahmood einen Gottesdienst zu feiern. Die Ansprache erfolgte dabei sowohl auf Deutsch als auch auf Urdu, einer Sprache, die in Indien, Pakistan und Afghanistan verbreitet ist. „Das gemeinsame Gebet steht im Mittelpunkt des Eid-ul-Fitr Fest“, erklärt der leitende Vorbeter Saghir Ahmad.

Die Ahmadiyya Muslim Jamaat (AMJ), also die Ahmadiyya Muslim-Gemeinschaft, ist eine relativ junge Richtung des Islam. Sie wurde von Mirza Ghulam Ahmad in den 1880er-Jahren in Britisch-Indien gegründet, also in einer Zeit, in der eine Vielzahl von Bildungsbestrebungen und Erneuerungsbewegungen in der islamischen Welt aufkamen. In dieser Zeit gab es in Britisch-Indien große Kontroversen zwischen christlichen Missionaren und islamischen Gelehrten. Neben Koran, Hadith und Sunna haben die Schriften des Gründers Mirza Ghulam Ahmad eine große Bedeutung für die Mitglieder der Ahmadiyya Muslim-Gemeinschaft.

Süßigkeiten zum Ende der Fastenzeit

Das dreitägige Zuckerfest wird arabisch als „Eid al-Fitr“ bezeichnet, was mit „Fest des Fastenbrechens“ übersetzt werden kann. Auf Türkisch wird das Fest zum Ende der Fastenzeit auch „Ramazan Bayramı“ genannt. Der Begriff Zuckerfest (Şeker Bayramı) hat sich erst in spät-osmanischer Zeit etabliert, weil während dieser Tage vor allem Kinder mit Süßigkeiten beschenkt werden.

Nach dem Ende des Gebets wurden in Esslingen kleine Päckchen mit Süßigkeiten und einer Dattel verteilt. Für die Damen gab es außerdem noch eine Rose als Geschenk. Lange verweilten die Gemeindemitglieder nach dem offiziellen Teil allerdings nicht vor Ort. Bei vielen stünden am Mittag noch Besuche von Verwandten auf dem Programm, verriet Sajad Butt.

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