Beim MZ Run and Fun Day im Rahmen des Bottwartal-Marathons starten mehr als 2000 Kinder und Jugendliche sowie Menschen mit Behinderung. Geboten sind viele Emotionen.

Ludwigsburg: Andreas Hennings (hen)

Als es auf der Tartanbahn im Riedstadion in Steinheim noch sechs Minuten bis zum Startschuss sind, haben sich bereits alle Mädchen für den 1,5-Kilometer-Lauf an der Startlinie eingefunden. Die Vorfreude der jungen Läuferinnen ist groß – von gelangweiltem Warten keine Spur. Schon gar nicht mit Kommentator Achim Seiter. Der hält den Pulk bei Laune. Und so hüpfen die mehr als 100 Mädchen gleichzeitig, um sich warm zu halten, teils im Takt nach links und rechts. Eine Teilnehmerin darf zwischendrin einen Witz erzählen. Und schließlich stimmen alle in den Zehn-Sekunden-Countdown ein. Als die Gruppe sich in Bewegung setzt, hört es sich wegen all der Schritte auf der Tartanbahn an, als ziehe eine Herde los.

 

Die Resonanz auf den MZ Run and Fun Day am Samstag im Rahmen des Bottwartal-Marathons war wieder riesig. 2062 Kinder und Jugendliche im Alter von drei bis 17 Jahren nahmen teil und absolvierten Strecken zwischen rund 500 Meter bis 4,2 Kilometer. „Besonders schön ist, dass manche Schulen, bei denen das Thema in den vergangenen Jahren etwas eingeschlafen ist, wieder voll dabei sind“, sagt Marion Kowalski, die die Kinder- und Jugendläufe organisiert.

Viele Schulen sind seit Jahren mit dabei

Auch über die treu teilnehmenden Schulen aus der Region Marbach und Bottwartal hinaus gab es einige Starter. „Dort, wo sich die Schüler treffen, stellte sich zu meiner Überraschung auch ein Lehrer mit einem selbst geschriebenen Schild ‚Stettenfelsschule’ auf. Ich musste googlen, wo die überhaupt ist“, sagt Kowalski lachend. Das Ergebnis: Untergruppenbach im Kreis Heilbronn.

Positiv überrascht zeigt sie sich auch von den 328 Nachmeldungen. Denn die Wetterprognose war nicht berauschend. Und es regnete tatsächlich immer wieder. Und so ist die Organisatorin umso glücklicher darüber, die Teilnehmerzahl wieder getoppt zu haben. Zum Vergleich: Im Vorjahr hatten sich rund 1500 Kinder und Jugendliche gemeldet.

Die Stimmung mit den Tausenden Eltern an der Strecke und auf der Tribüne dürfte ihr Übriges beitragen, dass viele Youngsters Jahr für Jahr wiederkommen. „Melissa gib Gas, hab Spaß“ stand diesmal bei einem Jungen auf einem der Schilder.

Erstmals seit der Pandemie zählte wieder ein Höhepunkt zum MZ Run and Fun Day. Der Theo-Lorch-Werkstättenlauf für Menschen mit Behinderung sorgte auf und neben der Strecke für große Gefühle. Steht das Erlebnis doch besonders im Vordergrund. 67  Starter jeder Altersklasse bewältigten beim Comeback den etwas mehr als ein Kilometer langen Lauf. Ihr Freudestrahlen steckte an, der Stolz auf die Finisher-Medaille später war nicht zu übersehen. Marion Kowalski: „Auch hier war die Gruppe überraschend stark. Und es immer schön, wie die Teilnehmer diesen Lauf leben.“ Ein Spirit, der gut zu diesem Veranstaltungstag passte.