Ein 70-jähriger Angeklagter hat den Messerangriff auf vier Ausländer mitten in Heilbronn zugegeben. Er bittet die Opfer um Entschuldigung. Zunächst hatte er gesagt, er wolle ein Zeichen gegen die Flüchtlingspolitik setzen.

Heilbronn - Im Prozess um die Messerattacke auf vier Flüchtlinge mitten in Heilbronn hat der 70 Jahre alte Angeklagte die Taten eingeräumt und die Opfer um Entschuldigung gebeten. „Ich bin kein Fremdenhasser, kein Rechtsextremist“, heißt es in Briefen des Mannes an die Opfer, die am Dienstag am Landgericht Heilbronn verlesen wurden. Er sei „schrecklich besoffen“ gewesen und wolle sich für das entschuldigen, „für das, was ich Ihnen angetan habe“. An die Tat könne er sich überhaupt nicht erinnern.

 

Laut Anklage hat der 70-Jährige am 17. Februar auf dem Marktplatz in Heilbronn mit einem Küchenmesser auf vier junge Männer eingestochen, die er für Asylbewerber hielt. In ersten Aussagen nach der Tat hatte er laut Anklage noch gesagt, er habe „ein Zeichen gegen die Flüchtlingspolitik der Bundesrepublik“ setzen wollen. Nach Angaben eines Gutachters aus einer späteren Befragung hat der 70-Jährige ihm gesagt, solche Ansichten seien ihm völlig fremd.

Der 70-Jährige habe bei seinen Angriffen den Tod seiner Opfer billigend in Kauf genommen, heißt es in der Anklage. Ein damals 17 Jahre alter Afghane wurde schwer verletzt, ein 25-jähriger Iraker und ein 19-jähriger Syrer leicht. Der vierte Attackierte wich drei Stichen aus und konnte unverletzt fliehen.