Nach der Brandkatastrophe im Grenfell Tower haben bereits 60 Hochhäuser in Großbritannien die Sicherheitstests nicht bestanden. Vermieter, Feuerwehren und Rettungskräfte seien informiert worden.

Brüssel - Nach der Brandkatastrophe im Londoner Grenfell Tower sind mittlerweile bereits 60 Hochhäuser bei Sicherheitstests durchgefallen. Die Außenverkleidungen von 60 Wohntürmen hätten die Brandschutztests nicht bestanden, teilte die britische Regierung am Sonntag mit. Alle betreffenden Vermieter sowie die zuständigen Feuerwehren und Rettungskräfte seien über diese Testergebnisse informiert worden, erklärte der für die Kommunen zuständige Staatssekretär Sajid Javid. Die Regierung stehe „in Kontakt mit ihnen allen, um Folgemaßnahmen zu unterstützen und zu überwachen“.

 

Die britische Regierung hatte die groß angelegte Überprüfung angeordnet, nachdem im Grenfell-Tower in der Nacht zum 14. Juni mindestens 79 Menschen ums Leben gekommen waren. Bis Samstag hatten sich bei den Tests 34 Hochhäuser in 17 Kommunen als nicht sicher erwiesen. Wegen Sicherheitsbedenken wurden im Londoner Stadtteil Camden in der Nacht zum Samstag 4000 Bewohner von fünf Hochhäusern aus ihren Wohnungen geholt und in Notunterkünfte gebracht. Die Bewohner von einem der Hochhäuser durften später in ihre Wohnungen zurückkehren, nachdem die Feuerwehr das Gebäude für sicher erklärte hatte.

Das Feuer im Grenfell Tower war nach Erkenntnissen der Ermittler durch einen defekten Kühlschrank ausgelöst worden. Die Flammen hatten sich rasend schnell über die Fassade ausgebreitet, für die offenbar brennbares Material verwendet wurde.