Familie/Bildung/Soziales: Hilke Lorenz (ilo)

Aber jetzt ist erst mal Umzug Nummer zwölf geschafft. Die Möbel stehen, die Bilder hängen. Im Flur wacht ein meterhoher Schutzengel. Gemütlich ist es hier zwischen vielen Erinnerungen eines erfüllten Lebens. Sie haben einen dreiwöchigen Föhr-Urlaub mit Töchtern, Schwiegersöhnen und Enkeln hinter sich, am Wochenende hat Nikolaus Schneider sein jüngstes Enkelkind getauft. Demnächst steht eine zweimonatige Reise durch Italien an. Keine Frage: Die Schneiders machen Pläne für die Zukunft. „Nach der Italienreise fällt uns schon wieder was Neues ein“, sagt Nikolaus Schneider und schaut seine Frau mit einem wachen und liebevollen Lächeln an.

 
Und wenn dann irgendwann einer vor dem anderen stirbt?
Er Dann überbrücken wir die Jahre, bis wir wieder vereint sind. Und wie sieht es dort aus?
Sie Ich kann mir nicht vorstellen, dass es nichts gibt.
Er Wir kennen ja nur Leben. Der Tod ist eine leere Worthülse.Insofern sind wir alle gespannt, wie es weitergeht.
Sie Man merkt, wie man eiert. Meine Tochter Meike stelle ich mir mit 22 Jahren vor. Aber mein Vater, der mit 70 starb, wollte dort höchstens 40 sein.
Er Es geht nicht mit Logik. Identität und Beziehung ist das, was dort herrscht. Es kann auch sein, dass da gar nichts ist. Auch wenn ich etwas anderes erwarte.