Zum Ende der Ferienzeit heißt es oft: Wie war der Urlaub? Dabei ist nichts langweiliger, als wenn Leute von ihren Familien- oder Pärchenreisen berichten. Denn niemand will den Sonnenuntergang der anderen sehen.

Psychologie und Partnerschaft: Eva-Maria Manz (ema)

Nachher musst du unbedingt noch erzählen, wie es im Urlaub war“, sagt eine Kollegin zur anderen, braun gebrannten, und man denkt nur: bitte nicht. Oder zumindest nicht in der Runde, in der man selbst dabei steht. Während literarische Reiseberichte etwas Schönes sind, Reisejournalismus hilfreich und unterhaltsam, sind private Erzählungen aus Familien- oder Pärchenurlauben hingegen verzichtbar. Und zwar so gut wie immer und ausnahmslos. Das Genre der privaten Urlaubsgeschichten und seine erzählerische Ausbreitung im Freundes- oder Kollegenkreis sind besonders grausame Facetten der sozialen Interaktion.