Obwohl Deutschland auch in diesem Jahr beim Eurovision Song Contest ein unbefriedigendes Ergebnis erzielte, sieht die ARD keinen Grund für einen Rückzug von dem Wettbewerb.

Berlin - Trotz der anhaltenden Pleiten Deutschlands sieht die ARD keinen Grund für einen Rückzug vom Eurovision Song Contest (ESC). „Der ESC ist die mit weitem Abstand erfolgreichste Fernsehshow des Jahres in einer Sendelänge von 20.15 Uhr bis zirka 01.40 Uhr“, sagte ARD-Unterhaltungskoordinator Thomas Schreiber der „Bild“-Zeitung vom Montag. Die Sendung sei auch immer „ein Stück weit ein kulturelles und gesellschaftliches Abbild der jeweiligen Zeit“. Schreiber sagte, der Wettbewerb sei „jedes Jahr aufs Neue“ für Deutschland zu retten.

 

Mit Blick auf Portugal bereitete er das deutsche Publikum darauf vor, dass es zur Not auch noch eine viel, viel längere Pleitenserie aushalten muss. „Die Portugiesen haben in 49 Jahren Teilnahme einmal gewonnen - waren ihre Ergebnisse vor 2017 Blamagen?“, fragte Schreiber. Deutschlands Starterin Levina war Samstagabend mit nur sechs Punkten Vorletzte geworden, es war eine erneute Enttäuschung nach zwei letzten Plätzen in den beiden Vorjahren. Sieger wurde der Portugiese Salvador Sobral.

Auch der durch viele deutsche Starts beim ESC bekannt gewordene Komponist Ralph Siegel sprach sich in der „Bild“ gegen einen Rückzug Deutschlands aus. „Das käme ja rüber wie eine beleidigte Leberwurst“, sagte er. Siegel forderte, sich aber wieder „viel länger, intensiver und besser“ auf den deutschen Beitrag vorzubereiten. „Es reicht nicht, kurzfristig irgendein Liedchen und ein nettes Mädchen auszusuchen und dann wie 2010 bei Lena auf den Glücksfaktor zu hoffen.“