Die türkischen Justizbehörden haben am Freitag die Entlassung von 107 weiteren Richtern und Staatsanwälten bekannt gegeben.

Ankara - In der Türkei sind einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu weitere 107 Richter und Staatsanwälte entlassen worden. Verfügt habe das der Hohe Rat der Richter und Staatsanwälte, meldete Anadolu am Freitag. Die Maßnahme ist demnach Teil eines andauernden Vorgehens gegen mutmaßliche Anhänger des in den USA ansässigen Predigers Fethullah Gülen, den die Türkei für den gescheiterten Putsch vom vergangenen Sommer verantwortlich macht.

 

Der für Personalfragen der Gerichte zuständige Hohe Rat habe auch Beschwerde gegen die 107 Verdächtigen eingereicht - ein Schritt, der wahrscheinlich zu Festnahmen führen wird.

Die Türkei hatte nach dem Putschversuch vom 15. Juli den Ausnahmezustand erklärt und damit begonnen, ein Netzwerk mutmaßlicher Gülen-Anhänger aus Justiz, Polizei und anderen Regierungsbehörden zu entfernen. Anadolu meldete, 4238 Richter und Staatsanwälte seien seitdem wegen mutmaßlicher Gülen-Verbindungen gefeuert worden, darunter die vom Freitag. Gülen bestreitet eine Verwicklung in den Putsch.