Das bisherige Management soll die Holding der insolventen Immobilien- und Handelsgruppe Signa nicht mehr weiterführen. Welche Auswirkungen dieser Schritt hat.

Die Holding der insolventen Immobilien- und Handelsgruppe Signa soll nicht mehr vom bisherigen Management weitergeführt werden. Wie der Insolvenzverwalter der Signa Holding GmbH in Wien am Donnerstag mitteilte, hat die Gesellschaft beantragt, die Eigenverwaltung über das Insolvenzverfahren abzugeben. Verwalter Christof Stapf werde die Geschäfte übernehmen, hieß es. Dadurch werde es leichter, die drei Insolvenzen der Holding und ihrer wichtigen Immobilien-Einheiten Signa Prime und Signa Development zu koordinieren.

 

Der Schritt hat auch konkrete Auswirkungen auf die Gläubiger: Bei einer Insolvenz ohne Eigenverwaltung könnten im schlimmsten Fall 80 Prozent ihrer Forderungen unbezahlt bleiben, mit Eigenverwaltung wären es 70 Prozent gewesen.

Verbindlichkeiten von fast 5,3 Milliarden Euro

Die Verbindlichkeiten der Holding belaufen sich auf fast 5,3 Milliarden Euro. Wie viel davon von Gläubigern eingefordert wird, soll bei einer Sitzung am Montag klar werden.

Die vom Österreicher René Benko gegründete Signa-Gruppe ist nach einer starken Wachstumsphase angesichts steigender Zinsen, Baukosten und Energiepreise in die Krise gestürzt. Zur Gruppe gehören unter anderem das Elbtower-Projekt in Hamburg und der Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof.