In Seelbach im Ortenaukreis werden Gemeinderatsitzungen längst im Internet übertragen, wie der Bürgermeister Thomas Schäfer
erzählt.

Interview - Die Kamera im Sitzungssaal stört in Seelbach längst keinen mehr, datenschutzrechtliche Bedenken hat die Kommune zerstreut.

 
Herr Schäfer, wie kam es dazu, dass Sie Sitzungen online gestellt haben?
Das begann nach Gesprächen zwischen der Gemeinde Seelbach und der Hochschule Kehl als ein Projekt der beiden mit der Landesanstalt für Kommunikation. Das Ziel war es, Bürgern eine bequeme Teilhabe an Entscheidungsprozessen zu ermöglichen und Transparenz zu schaffen.
Was ist mit dem Datenschutz?
Wir hatten 2011 datenschutzrechtliche Probleme, die wir jedoch mit dem Landesdatenschutzbeauftragten lösen konnten: Wir übertragen zum Beispiel mit 90 Sekunden Verzögerung, damit wir als Verwaltung im Fall des Falles Verstöße vermeiden können, indem wir entsprechende Passagen löschen.
Wie kommt „Seelbach TV“ bei den Bürgern an?
Wir haben erst seit kürzerer Zeit Zahlen, die wir derzeit analysieren. Nach der ersten groben Einschätzung ist das Interesse aber eher überschaubar. Daraus grundsätzlich Interesse oder Nichtinteresse an der Gemeinderatsarbeit abzuleiten, wäre aber sicher zu kurz gedacht.
Beeinflussen die Aufnahmen die Stimmung in den Sitzungen?
Nein. Unsere Gemeinderäte haben sich ganz schnell daran gewöhnt. In den Sitzungen wird diskutiert wie zuvor auch.