Das Duo Zupfgeigenhansel schrieb einst ein kleines, feines Stück westdeutscher Popgeschichte. Nun ist einer der beiden, Thomas Friz, gestorben. Ein Nachruf

Kultur: Tim Schleider (schl)

Zum einen war es ein bisschen wie im Märchen. 1972 lernten sich Erich Schmeckenbecher und Thomas Friz kennen und tingelten gemeinsam als Straßenmusikanten durch den Südwesten. In Anlehnung an ein altes Liederbuch nannten sie sich Zupfgeigenhansel, schafften es in ein paar Folkclubs, schafften es in Talentsendungen im Fernsehen, schafften es zu einem Plattenvertrag. „Volkslieder I“ und „Volkslieder II“ lauteten schlicht und direkt die Albentitel. Und, oh schönes Wunder, es gab stolze Verkaufszahlen, Auftritte bundesweit in immer größeren Konzerthallen und 1978 die Auszeichnung „Künstler des Jahres“ der Deutschen Phonoakademie in der Kategorie „Ensemble Pop national“.