Der Aufsichtsrat der Stuttgarter Straßenbahnen AG soll im Dezember über den Kauf von Bussen im Wert von vier Millionen Euro entscheiden. Sie sollen bei Feinstaub-Alarm eingesetzt werden.

Stuttgart - Der Aufsichtsrat der Stuttgarter Straßenbahnen AG soll im Dezember eine teure Neuanschaffung beschließen. Zehn Busse, die ab 2018 bei Feinstaub-Alarm eingesetzt würden, kosten vier Millionen Euro, jeder Einsatztag 15 000 Euro. Aufsichtsratschef OB Fritz Kuhn (Grüne) begründete den Kauf in der jüngsten Sitzung mit dem Vergleich, den das Land mit zwei Feinstaub-Klägern geschlossen hat. Demnach muss die Verkehrsmenge auf der B 14 am Neckartor an Feinstaubtagen um 20 Prozent sinken. Die Pendelbusse vom Wasen in die City wären ein Mittel dazu. Für die Kontrolleure der SSB stellt sich aber die Frage, warum der defizitäre Betrieb für das Land zahlen soll.

 

OB Kuhn hatte am Mittwoch in einer Pressekonferenz die vom SSB-Aufsichtsrat beschlossene Tariferhöhung im Verkehrsverbund Stuttgart (VVS) verteidigt. Die Fahrkartenpreise sollen im Durchschnitt um 1,9 Prozent steigen, ausgenommen ist das 9-Uhr-Umweltticket. Dabei wurde erklärt, dass es zur Tariferhöhung eine Gegenstimme und eine Enthaltung gegeben habe. Dieses Ergebnis wurde am Donnerstag auf Nachfrage von der Stadtverwaltung korrigiert. Es habe zwei Gegenstimmen und zwei Enthaltungen gegeben. Die Vertreter von SPD und SÖS/Linke-plus hatten gegen die Erhöhung gestimmt, Grüne und ein Vertreter der Arbeitnehmer enthielten sich.