Er gilt als Honig mit einer Heilkraft, die alle anderen Honige um ein Vielfaches übertrifft: Manuka-Honig. Ob das stimmt, was ihn so besonders macht – und warum Verbraucher beim Kauf vorsichtig sein sollten.

Digital Desk: Lotta Wellnitz (loz)

Husten, Schnupfen und Halsschmerzen – viele kennen solche Symptome vor allem in den Wintermonaten. Worauf einge in solch einem Fall schwören: Hausmittel wie heiße Zitrone mit Honig, Kartoffel- und Zwiebelwickel, Ingwertee – oder auch das angebliche Wundermittel Manuka-Honig. Aber was ist das? Und: Ist der wirklich so gut wie sein Ruf?

 

Was Manuka-Honig ist

Manuka-Honig ist ein besonderer Honig, der aus den bergigen Regionen Neuseelands kommt. Gewonnen wird er aus dem Nektar der Blüten des Manuka-Strauchs (Leptospermum scoparium). Er wird traditionell als Naturheilmittel verwendet. Bereits die Ureinwohner Neuseelands nutzen ihn, um etwa Entzündungen und Infektionen zu behandeln. Hierzulande schmieren sich vielen den Honig aufs Brot, süßen ihren Tee damit oder verwenden ihn, um Dressings und Soßen zu mischen.

Der süße, aromatische Honig soll laut mehreren Studien eine antibakterielle Wirkung haben, weswegen er auch in der Medizin eingesetzt wird. Grund dafür ist, dass er einen hohen Gehalt an Methylglyoxal (MGO) aufweist.

Was es mit Methylglyoxal auf sich hat

Methylglyoxal ist ein Zuckerabbauprodukt mit antibakterieller Wirkung. Der Stoff entsteht, nachdem Bienen den Blütennektar gesammelt und zu Honig verarbeitet haben. Normaler Honig enthält ebenfalls Methylglyoxal. Allerdings sind die Mengen um einiges geringer als bei Manuka-Honig. Laut der Verbraucherzentrale enthält Manuka-Honig im Vergleich mit herkömmlichen Honigen bis zu hundert Mal mehr des Stoffs.

Aber ist der Honig deswegen gesünder als normaler? Eindeutig belegt ist das noch nicht – zumindest was die innerliche Anwendung angeht. Denn die antibakterielle Wirkung des Honigs gegen bestimmte Keime konnten Forscher bislang nur bei Zellkulturversuchen im Labor nachweisen.

In puncto äußerliche Anwendung ist die Sache klarer: Hier ist die antibakterielle Wirkung des besonderen Honigs zur Wundheilung gut belegt. Allerdings nur, wenn man medizinischen Manuka-Honig nutzt – und nicht den, der als Lebensmittel verkauft wird. Der Verbraucherzentrale nach wird der in der Medizin verwendeter Manuka-Honig sterilisiert und äußerlich angewandt. Wer den Honig als Lebensmittel kauft, sollte ihn wegen möglicher Verunreinigungen nicht selbst auf Wunden auftragen, schreibt sie.

Wie man Manuka-Honig anwenden kann 

Wer möchte, kann Manuka-Honig zum Beispiel in seinen Tee geben oder auch aufs Brot schmieren. Für die innere Anwendung wird eine Dosierung von bis zu drei Teelöffeln täglich empfohlen. Das Produkt kann man aber beispielsweise auch mit etwas Olivenöl vermischen, erwärmen - und dann ins feuchte Haar geben. Wenn man das eine halbe Stunde einwirken lässt und dann auswäscht, soll es das Haar pflegen. Auch auf Manuka-Honig als Gesichtspflege schwören einige. Einfach einen Esslöffel über das Gesicht verteilen und nach rund 20 Minuten Einwirkzeit abspülen.

Verbraucherzentrale warnt vor Manuka-Honig-Fälschungen

Manuka-Honig ist nicht gerade billig – 250 Gramm können schon mal bis zu 80 Euro kosten. In Deutschland gibt es den Honig etwa in Online-Shops, Reformhäusern oder Bioläden zu kaufen. Allerdings sind auch viele Fälschungen im Umlauf – vor allem, da man den Stoff Methylglyoxal auch künstlich herstellen kann. Das nutzen Honigfälscher aus.

Majoy Manuka ist Honig aus Neuseeland Foto:Imago/Manfred Segerer

Gibt es den Honig zu einem Schnäppchenpreis zu kaufen, ist Vorsicht geboten. Denn dann ist der Methylglyoxal-Gehalt oft sehr gering und die Chance, dass es sich dabei um eine Fälschung handelt, ist höher. Die Verbraucherzentrale schreibt dazu auf ihrer Internetseite: „Da es derzeit kein verlässliches Siegel für echten Manuka-Honig gibt, können Sie beim Kauf nur darauf achten, ob der Anbieter Mitglied im neuseeländischen Branchenverband der „Unique Manuka Factor Honey Association“ ist. Hier werden die Honige auf Reinheit geprüft und zertifiziert.“