Im Jahr 1941 mussten Frauen, die als Verbrecher diffamiert wurden, kahl geschoren durch Ludwigsburg laufen. Neue Fotos bieten eine neue Sichtweise auf diesen schlimmen Tag in der Stadtgeschichte.

Region: Verena Mayer (ena)

Ludwigsburg - Die Köpfe der beiden Frauen sind gesenkt, und sie sind kahl. Eng aneinander geschmiegt passieren die Frauen den Ludwigsburger Schillerdurchlass, um ihren Hals trägt jede ein Schild. „Ich bin eine ehrlose Frau“, steht darauf geschrieben. Begleitet, oder treffender: verfolgt, werden sie von einer Meute, die fasziniert bis zufrieden auf diese Frauen stiert, die an diesem 7. Juni 1941 als Straftäterinnen stigmatisiert werden.