Die Deutsch-Nepalische Hilfsgemeinschaft unterstützt derzeit 40 Hilfsprojekte im Himalaya-Staat und unterhält in Kathmandu eine Armenapotheke.

Stuttgart-Möhringen - Nepal ist reich und arm“, sagt Andreas Falk, „reich an Kultur und Schönheit und zugleich eines der ärmsten Länder der Welt“. Einen Beitrag gegen die Armut des Landes mit dem Himalaya-Gebirge will die Deutsch-Nepalische Hilfsgemeinschaft leisten, der Falk seit 1995 vorsitzt. „Im Grunde sind wir eine Nichtregierungsorganisation und kein Verein, wie man ihn sich vorstellt.“

 

So lebt die Arbeit des Vereins weniger von Mitgliedsbeiträgen als von Spenden. Rund 315 000 Euro kamen im vergangenen Jahr von gut 1000 Spendern zusammen. „Damit finanzieren wir 40 Projekte in Nepal“, erläutert Falk. Diese Hilfsarbeit „steht absolut im Vordergrund“. Der Verein unterstützt Straßenkinder ebenso wie Trinkwasserprojekte in Bergdörfern. Auch weniger übliche Dinge sind dabei: „Die staatlichen Grundschulen in Nepal sind grottenschlecht“, sagt Falk. „Daher fördern wir die Lehrerausbildung für einen kindgerechten Unterricht.“ Und am zentralen Krankenhaus in der Hauptstadt Kathmandu unterhalte die Hilfsgemeinschaft eine Armenapotheke mit drei Mitarbeitern. Denn anders als medizinische Versorgung gebe es Medikamente in Nepal nicht kostenlos. Fast 10 000 Patienten nutzten jährlich die Apotheke, viele davon mehrmals.

Eine kleinere Rolle spielt das Vereinsleben in Deutschland. Die rund 650 Vereinsmitglieder wohnen über ganz Deutschland verteilt, mit Schwerpunkt jedoch im Raum Stuttgart. Seit seiner Gründung 1979 sitzt der Verein in Möhringen.

„Der Basar dient auch dazu, unsere Arbeit bekannt zu machen“

Vor gut 30 Jahren reiste die Stuttgarter Unternehmerin Margot Busak (1911 bis 1991) in das Land zwischen China und Indien. Die ärmlichen Zustände in Nepal ließen sie mit Gleichgesinnten die Hilfsgemeinschaft gründen. Sitz des Vereins waren die Geschäftsräume ihrer Firma an der Handwerkstraße 5 bis 7. Inzwischen ist das Unternehmen mehrfach verkauft und gehört der Firma Trelleborg Sealing Solutions.

Als „ein großes Geschenk“ bezeichnet es der Vorsitzende Falk, dass der Verein die Firmenkantine weiterhin unentgeltlich für seinen Nepal-Basar nutzen kann. Das jährlich Basar-Wochenende im Herbst nutzen mehr als 2000 Nepal-Freunde, um sich zu treffen, Vorträge und Musik zu hören und sich mit Beispielen aus Nepals reicher Kultur einzudecken: Tee und Kaffee, Schmuck und Klangschalen, Tücher und Teppiche und sogar nepalische Weihnachtsdekoration gibt es dort zu kaufen. Der Erlös von rund 10 000 Euro fließt in die Projektarbeit der Hilfsgemeinschaft.

„Der Basar dient aber auch dazu, unsere Arbeit bekannt zu machen“, sagt Falk. Dazu gehört auch der Nepal-Stammtisch, zu dem sich Mitglieder und Interessierte regelmäßig im Vereinsheim des SV Vaihingen treffen. Außerdem stehen regelmäßig Studienreisen nach Nepal auf dem Programm. Und auch die Geschäftsstelle der Hilfsgemeinschaft ist in Vaihingen. Das Büro in der Schulze-Delitzsch-Straße 22 unweit des alten Vereinssitzes leitet Doris Keppeler. Als frühere Mitarbeiterin von Margot Busak hat sie den Verein von Anfang an begleitet. Und da sie selbst auch schon oft in Nepal war, kann sie ihren Vorsitzenden bestätigen: „Nepal ist zwar sehr arm, aber wunderschön.“

Anschrift: Deutsch-Nepalische Hilfsgemeinschaft, Schulze-Delitzsch-Straße 22, 70565 Stuttgart Telefon: 4 59 64 88 Mail: buero@dnh-stuttgart.org Homepage: www.dnh-stuttgart.de Vorsitzender: Andreas Falk Gründungsjahr: 1979 Mitgliederzahl: 650 Mitglieder Abteilungen: keine

Treiben Sie Sport? Spielen Sie ein Instrument? Dann erzählen Sie uns von Ihrem Verein! Schicken Sie einfach eine Mail an aktiv@stz.zgs.de.

Hier finden Sie weitere Vereine in Ihrer Nachbarschaft.