Region: Andreas Pflüger (eas)

Als der Göppinger Kreistag im vergangenen Sommer darüber beraten hat, welche Maßnahmen des Neubaus der Klinik am Eichert sinnvollerweise vorzuziehen seien, ist es im Sitzungssaal turbulent zugegangen. Inzwischen scheint sich die Aufregung gelegt zu haben. Das Stuttgarter Planungsbüro Lehen drei hat offenbar einen Entwurf vorgelegt, der die wesentlichen Kritikpunkte der ersten Debatte aufgenommen und die seinerzeit ausgemachten neuralgischen Punkte entschärft hat. Das städtebauliche Konzept fand jedenfalls die einhellige Zustimmung des Göppinger Kreistags, womit ein weiterer Schritt in Richtung Baubeschluss gemacht wurde.

 

Dass der Bau einer Kindertagesstätte, eines Parkhauses und der Wohnungen für die Klinik-Beschäftigten vorgezogen werden müssen, um das Hauptbaufeld freizumachen, ist längst unumstritten. Und weil die mehrgeschossige Parkgarage mit 800 Stellplätzen nicht mehr an der Hangkante zur Stadt hin, sondern im hinteren Bereich des Dr. -Paul-Goes-Wegs errichtet werden soll, sind auch diejenigen, die sich Sorgen um das Stadtbild gemacht haben, beruhigt. So gilt die für das Bebauungsplanverfahren notwendige Zustimmung des Göppinger Gemeinderats in seiner Sitzung am Donnerstag als sicher.

Doch auch die weiteren Eckpunkte des kompakten Entwurfs, der als Vorgabe für die Architektenplanungen dient, konnte Matthias Schuster vom Büro Lehen drei den Kreisräten schmackhaft machen. So stellt mittlerweile niemand mehr infrage, dass der Klinikneubau in zwei Phasen erfolgen soll, um nach der Fertigstellung von Bauabschnitt eins gegebenenfalls und bedarfsbezogen nachjustieren zu können. Einig ist man sich auch über die Positionierung der verschiedenen Baukörper.

Rückfragen aus dem Gremium gab es jedoch, ob Schuster das vorgesehene Raumkonzept für das Klinikum – zwischen 620 und 690 Betten auf sechs Geschossen – für umsetzbar, den Bauzeitenplan – Fertigstellung im Jahr 2022 – für machbar und die Finanzierung – 347 Millionen Euro – für realistisch halte. Der Ingenieur und Architekt sagte angesichts der Komplexität des Vorhabens zwar nicht auf Anhieb ja. „Wenn alle Beteiligten eng zusammenarbeiten, kann man aber durchaus zuversichtlich sein“, erklärte er.