Neubaugebiet Hildrizhausen Der Run auf die Bauplätze steht bevor
Die Gemeinde Hildrizhausen definiert Vergabekriterien für Bauplatzinteressenten und macht die Quadratmeterpreise für das Bauland öffentlich.
Die Gemeinde Hildrizhausen definiert Vergabekriterien für Bauplatzinteressenten und macht die Quadratmeterpreise für das Bauland öffentlich.
Jetzt ist klar, mit welchen Preisen die Bewerberinnen und Bewerber für die Bauplätze im Baugebiet „Rosneäcker“ rechnen müssen, über die die Gemeinde verfügt: Einen Tag nach Beginn der Erschließungsarbeiten hat der Gemeinderat bei einer Gegenstimme die Quadratmeterpreise auf 680 Euro für Einfamilienhaus- und 630 Euro für Doppelhausplätze festgesetzt.
13 Grundstücke für Einfamilienhäuser und neun für eine Doppelhaushälfte sollen zu diesen Preisen veräußert werden. Übernehmen wird das die LBBW Immobilien Kommunalentwicklung, die Träger der Baugebietserschließung ist. Wie berichtet, sollen auf dem rund sieben Hektar großen Areal am Südrand von Hildrizhausen 113 Wohneinheiten für etwa 380 Menschen errichtet werden. Neben diesen 24 Grundstücken sind noch zwei weitere in Gemeindehand. Dort ist der Bau von zwei Mehrfamilienhäuser vorgesehen. Eines davon soll, so berichtete Bürgermeister Matthias Schöck, über ein Investorenwettbewerb oder ein ähnliches Verfahren gegen Höchstgebot veräußert werden. Beim anderen werde, wie aus dem Ratsgremium heraus gewünscht, geprüft, ob dort bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden kann.
Insgesamt beträgt die kommunale Fläche knapp 10 000 Quadratmeter. Prozentual macht das 13,6 Prozent an der Gesamtfläche aus. Der Anteil der öffentlichen Flächen beträgt 30,5 Prozent. Mit Blick auf diese Zahlen schätzt Schöck die 42 Prozent der Planungsfläche, die den beteiligten Eigentümern im Zuge der Umlegung unentgeltlich abgezogen worden war, in Nachhinein als sehr vertretbar ein.
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Angesichts der absehbaren Kostenentwicklung der aus dem Neubaugebiet resultierenden Folgemaßnahmen – für die fünfgruppige Kita im Bereich „Untere Rosne“ werden allein Investitionskosten in Höhe von 5,1 Millionen Euro veranschlagt – sei es „geboten“, diese marktüblichen Verkaufspreise zu verlangen, betonte Matthias Schöck.
Ursprünglich sollte der Rat die Bauplatzpreise bereits im Dezember vergangenen Jahres festlegen. Aus zwei Gründen wurde der Beschluss damals vertagt: Erstens lag das Ausschreibungsergebnis für die Erschließungsarbeiten noch nicht vor. Zweitens stand die nun einstimmig erfolgte Anpassung der im Mai 2021 festgelegten Bauplatzvergaberichtlinien bereits damals im Raum. Diese Richtlinien ermöglichen es der Kommune grundsätzlich innerhalb enger rechtlicher Rahmenbedingungen bei der Bauplatzvergabe verschiedene Kriterien zu berücksichtigen. Soziale Kriterien wie Familienstand und Anzahl der Kinder, ein Ortsbezug in puncto Wohnen und Arbeiten sowie ehrenamtliches Engagement kommen dabei unter anderem infrage.
Neu aufgenommen in den Katalog für Rosneäcker wurde nun das Kriterium „Rückkehrer“. Personen, die in Hildrizhausen aufgewachsen sind und in den vergangenen Jahren einige Zeit zum Beispiel wegen Ausbildung oder Studium auswärts gelebt haben, können so jetzt auch punkten. Neu ist auch, dass im Zuge der Bewerbung ein Finanzierungsnachweis für das Bauvorhaben erbracht werden muss. So sollen nicht ernstgemeinte Bewerbungen verhindert werden, erläuterte Schöck.
Ein genaues Datum für den Bewerbungsstart gibt es noch nicht. „Wir brauchen noch ein paar Wochen“, sagte Matthias Schöck. Geplant sei, Ende Mai/Anfang Juni mit der Ausschreibung auf den Markt zu gehen. Dies wird über die Online-Plattform der Baupilot GmbH erfolgen.