Über Straßennamen im Baugebiet Langes Tal in Oeffingen ist im Gemeinderat kontrovers diskutiert worden.

Fellbach - Wie neue Straßen im Stadtgebiet heißen sollen, das ist nicht selten Gegenstand intensiver Auseinandersetzungen. Insbesondere deshalb, weil noch zu wenige Straßen Frauennamen tragen, da fehlt es an der Gleichberechtigung. Das wird sich auch nicht so schnell ändern, denn neue Straßen sind selten. Eine Straße zu benennen, „das ist wie die Taufe eines Kindes“, sagte der Oeffinger CDU-Stadtrat Franz Plappert in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats. So einen Namen wird man nicht so leicht wieder los. Deshalb sollte so etwas gut bedacht sein.

 

Fürs Neubaugebiet „Langes Tal“ am Nordrand von Oeffingen haben die Stadträte allerdings recht schnell einen Konsens gefunden: Man orientierte sich an dem, was im Umfeld vorgefunden wird. Da gibt es bereits eine Augsburger Straße, also wird die Fortsetzung dieser Straße ebenfalls so benannt. Wie überhaupt die örtliche Geografie als Namenspatin herhalten muss: Neckarstraße, Scillawaldstraße, Im Hauswengert – das gibt es alles schon. Fehlt noch „Langes Tal“, und so wird die Haupterschließungsstraße am Nordrand der Bebauung künftig genau so heißen.

Ein wenig Zwist herrschte lediglich bei der Frage, ob eine Stichstraße im westlichsten Teil des neuen Wohngebiets „Am Steinbruch“ heißen soll, oder doch eher Talwegle. Die Stadtverwaltung hielt sich bei dieser Diskussion ganz raus. „Ich moderiere nur“, sagte Oberbürgermeister Christoph Palm lächelnd. Vor allem die Stadträte aus Oeffingen hatten in einem Punkt eine klare Meinung: „Steinbruch ist in Oeffingen nicht so positiv besetzt“, sagte Plappert, Talwegle sei besser. Der FW/FD-Stadtrat Peter Treiber dagegen fühlte sich mehr zum Steinbruch hingezogen. Die SPD-Fraktion könnte beidem zustimmen, sagte die Stadträtin Ulrike Dreßler-Uetz. Dagegen unterstützte der Oeffinger Stadtrat Paul Rothwein wortreich seinen Fraktionskollegen Plappert: „Jahrzehntelang war bei den jährlichen Bürgerversammlungen in Oeffingen der Steinbruch Rombold das große Thema, wegen der Sprengungen“, sagte Rothwein, der Name Steinbruch sei im Ort nicht vermittelbar. Rothwein bat daher dringend ums Talwegle. Am Ende fand sich bei sechs Enthaltungen eine große Mehrheit für Talwegle, Augsburger Straße und Langes Tal.