Der Bau der Schnellbahnstrecke Stuttgart-Ulm kommt weiter voran. Jetzt hat auch die Tunnelbohrmaschine bei Aichelberg ihren Betrieb aufgenommen.

Baden-Württemberg: Eberhard Wein (kew)

Aichelberg - Mit dreimonatiger Verspätung haben jetzt auch die Bohrarbeiten am längsten Tunnel des Bahnprojekts Wendlingen-Ulm begonnen. Am Dienstag setzte sich die fast zwölf Meter dicke Vortriebsmaschine mit dem schönen Namen Käthchen an der A 8 bei Aichelberg in Bewegung. Zunächst ist die Oströhre an der Reihe, in der später das Gleis in Richtung Stuttgart liegen wird.

 

Trotz der Verzögerung werde man schneller vorankommen, sagte der Projektleiter Matthias Breidenstein. Weitere intensive Erkundungen der geologischen Verhältnisse im Boßler hätten gezeigt, dass fast der gesamte 8,8 Kilometer lange Tunnel mit dem 2480 Tonnen schweren Bohrkoloss bewältigt werden könne. Bisher waren je Röhre nur 2,8 Kilometer geplant gewesen. Gegenüber der herkömmlichen Bagger-Meißel-Technik, bei der auch Sprengungen nötig sind, vervierfache sich die Bohrgeschwindigkeit auf bis zu 20 Meter am Tag. „Wir rechnen mit Einsparungen in Millionenhöhe“, sagte Breidenstein. Eine solche Mitteilung dürfte im Zusammenhang mit dem Bahnprojekt Stuttgart21 bisher eher selten zu hören gewesen sein.

Von einem Besuch der Baustelle rät Breidenstein gegenwärtig jedoch ab. Das von Schaulustigen stark genutzte Aussichtspodest bleibe zwei Wochen lang wegen Messungen geschlossen.(kew)