Am 25. November ist der internationale Tag gegen Gewalt an Frauen. Stuttgart hat in diesem Jahr erstmals eine große Veranstaltungsreihe ins Leben gerufen: 21 Tage gegen Gewalt. Auch emotionale Gewalt spielt dabei eine große Rolle.

Digital Desk: Sandra Hartmann (shm)

Am Montag fiel der Startschuss zu einer Veranstaltungsreihe der Stadt Stuttgart, die es in dieser Form in Stuttgart bislang noch nicht gegeben hat. Sie trägt den Titel: „Chancengleichheit im Fokus – 21 Tage gegen Gewalt“. Die Palette ist dabei breit gefächert. Es geht unter anderem um digitale Gewalt, Transfeindlichkeit und sexualisierte Gewalt. Die Themen machen vor allem eines deutlich: Gewalt sind nicht nur blaue Flecke.

 

Barbara Straub, seit 2021 Leiterin der Abteilung für Chancengleichheit, hat die Reihe ins Leben gerufen. „Die Stadt Stuttgart möchte damit ein deutliches Zeichen gegen Gewalt in jedweder Form setzen“, erklärt Annika Wagner von der Stadt Stuttgart. Strukturell bedingte Gewalt gegen bestimmte Gruppen wie etwa Frauen, Kinder und Transgender sei dabei ein großes Thema.

Gewalt gibt es in allen Schichten und in allen Milieus

Eine Vernissage zum Thema Transgender im Rathaus bildete nun den Auftakt der Reihe. Die Ausstellung ist noch bis zum 08. Dezember 2023 zu sehen. Dann endet auch die Veranstaltungsreihe.

Die ersten Resonanzen hat die Stadt Stuttgart hinsichtlich ihrer neuen Veranstaltungsreihe bereits erhalten. „Die sozialpolitischen Kräfte in der Stadt und die Menschen, die diese Themen betreuen und begleiten, finden es wichtig, dass nun in einem bestimmten Zeitraum im Jahr der Fokus auf dieses Thema gesetzt wird“, erklärt Wagner. „Gewalt ist leider ein Alltagsthema. Sexualisierte Gewalt etwa gibt es in allen Schichten und in allen Milieus – unabhängig vom Einkommen. Daher liegt uns dieses Thema sehr am Herzen.“

Hier ein kleiner Auszug von Programmpunkten aus der Veranstaltungsreihe:

  • 28. November, 18 bis 21 Uhr: Häusliche Gewalt – Wie Frauen geschützt werden können. Workshop im Rathaus, Kleiner Sitzungssaal. Anmeldung erforderlich: v.hassel@fhf-stuttgart.de oder kraut@sozialberatung-stuttgart.de
  • 29. November, 10.30 bis 12 Uhr: Schutz vor digitaler Beziehungsgewalt. Digitale Veranstaltung. Anmeldung erforderlich: chancengleichheit@stuttgart.de
  • 06. Dezember, 09.30 bis 12 Uhr: Klarer Umgang mit Grenzverletzungen und Gewalt: Evangelisches Bildungszentrum Hospitalhof | Kleiner Lechler Saal. Büchsenstraße 33. Anmeldung erforderlich: chancengleichheit@stuttgart.de

Das gesamte Programm ist hier abrufbar.

Emotionale Gewalt

Wissenschaftliche Aufarbeitung
Studien zum Thema emotionaler Gewalt sind noch immer weit weniger verbreitet als Studien zu physischer Gewalt. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung finanzierte 2022 eine große Studie bezüglich Gewalt gegen Kinder. Ein Fazit war, dass emotionale Gewalt die häufigste Form der Misshandlung von Kindern und Jugendlichen darstellt – noch vor körperlicher Gewalt – und dass diese Form der Gewalt die schwerwiegendsten Folgen für die psychische Gesundheit der Kinder hatte. Zu emotionaler Gewalt werden dabei unter anderem Abwertung, Einschüchterung, Beleidigungen, Manipulation und Machtmissbrauch gezählt.