Da sich die Natur an einigen Stellen im Wald nicht selbst erholt hat, werden Bäume gepflanzt.

Leonberg - Dem Leonberger Wald geht es nicht schlecht, aber er kostet die Gemeinde ordentlich Geld. Das ist das Fazit des Kultur- und Nutzungsplans Forst 2018, der in dieser Woche in den drei Ortschaftsräten in Warmbronn, Gebersheim und Höfingen vorgestellt worden ist.

 

Laut dem Bericht hätten insgesamt gute Rahmenbedingungen für den Holzeinschlag geherrscht: Der Herbst 2016 sei relativ trocken gewesen und im Winter habe es sechs Wochen lang Temperaturen unter dem Gefrierpunkt gegeben, so dass auch mit schweren Forstmaschinen im Wald gearbeitet werden konnte.

7100 Festmeter Holzeinschlag

Die Situation am Holzmarkt sei überwiegend gut gewesen. Nur die Nachfrage nach Eichenholz sei derzeit höher als das Angebot. Darüber sei das Preisniveau beim Hauptsortiment Buchen-Stammholz sehr niedrig, und auch beim Spanplattenholz für die Industrie, für das überwiegend Eiche und Kiefer verwendet werden, habe es Preiseinbrüche gegeben, heißt es weiter in dem Bericht.

Für das kommende Jahr plant die Forstverwaltung mit einem Holzeinschlag von 7100 Festmetern. Das ist etwas mehr als geplant, doch damit sollen die Fehlmengen vergangener Jahre ausgeglichen werden. Weitere 200 Festmeter sollen bei der Pflege von jungen Bäumen anfallen. Allerdings sei dieses Holz so schwach, dass es nicht verkauft werden könne.

Der Borkenkäfer hat im vergangenen Jahr rund 300 Festmeter städtischer Waldfläche befallen, was im Vergleich zu den Vorjahren als nicht übermäßig viel gilt. Dennoch seien an drei Stellen kleinere Kahlflächen entstanden, die wieder aufgeforstet werden sollen, damit sich dort kein Unkraut breit macht. Auf zwei dieser Flächen sollen die eher seltenen Baumarten Elsbeere und Speierling gepflanzt werden, die wirtschaftlich und ökologisch als sehr vorteilhaft gelten.

Wald kostet fast 850 000 Euro im Haushalt

Noch immer im Stadtwald zu sehen sind die Auswirkungen des Orkans Lothar. Nachdem die Forstverwaltung in den vergangenen Jahren vergeblich darauf gewartet hat, dass sich die Natur an diesen Stellen selbst erholt, sollen dort nun im kommenden Jahr Bäume angepflanzt werden. Da es aus betriebswirtschaftlicher Sicht wichtig sei, den Anteil an Nadelhölzern im Stadtwald nicht noch weiter absinken zu lassen, sind dort vor allem Anpflanzungen von Douglasien und Fichten vorgesehen. Insgesamt sollen nach dem Kulturplan im städtischen Waldgebiet im Jahr 2018 auf circa 6,7 Hektar rund 2800 Nadelbäume und etwa 2200 Laubbäume neu gepflanzt werden. Der Schwerpunkt entfällt mit rund 800 auf Eichen. Auf rund 1,3 Hektar Waldfläche sind Maßnahmen zum Schutz des Wildes geplant. Um junge Bäume will sich die Forstverwaltung auf knapp 20 Hektar des Stadtwaldes kümmern. Darin enthalten sind auch Flächen, die im Oktober 2012 unter dem schweren Nassschnee in Mitleidenschaft gezogen wurden.

Insgesamt schlägt der Bereich Wald und Forst im städtischen Haushalt im kommenden Jahr mit knapp 850 000 Euro zu Buche. Das sind rund 60 000 Euro mehr als im Vorjahr (rund 785 000 Euro). Der Grund dafür sind höhere Personalkosten und höhere Abschreibungen.