Ein Theaterfestival für Schulen und freie Gruppen – das ist nur eine Idee, die das Waiblinger Kulturhaus Schwanen in naher Zukunft im Zuge einer neuen Kulturpartnerschaft mit Schulen und freien Theatergruppen umsetzen will.

Waiblingen - Nun hat das Kind also einen Namen und soll in Zukunft weiter wachsen und gedeihen: Das Kulturhaus Schwanen in Waiblingen hat mit seinen Kooperationspartnern, zu denen beispielsweise schulische und freie Theatergruppen, Schulbands und Tanzlehrer gehören, eine Kulturpartnerschaft geschlossen. Deren Ziel ist es, neue Projekte anzustoßen und die einzelnen Partner auch untereinander zu vernetzen.

 

„Wir können uns gegenseitig befruchten“, findet der Kulturhausleiter Cornelius Wandersleb. Er hat gleich mehrere Vorschläge dazu gemacht, welche Punkte die Partnerschaft beinhalten könnte. Sämtliche Vorschläge fanden Zustimmung bei den Kooperationspartnern. So sollen künftig alle Partner Vorschläge für das Veranstaltungsprogramm im Kulturhaus Schwanen machen können. Auf dessen Internetseite soll außerdem ein abgeschlossener Bereich für die Partner zur Verfügung stehen, in dem die längerfristige Planung und Ideen vorgestellt werden, aber auch Gesuche und Anfragen gepostet werden können.

Theaterfestival soll Schulbandfestival ergänzen

Für fortbildungswillige Bands und Theatergruppen könnten im Schwanen Workshops mit Trainern aus den Bereichen Musik oder Schauspiel stattfinden, stellte Cornelius Wandersleb in Aussicht: „Der Schwanen hat finanzielle Mittel dazu.“ Er regte zudem ein Theaterfestival an, bei dem (Schul-)Theatergruppen ihre Arbeit vorstellen und auf einer „richtigen Bühne“ auftreten können. Für Schulbands aus dem Bereich des Schulamts Backnang läuft eine solche Veranstaltung bereits mit großem Erfolg.

Die Ideen kamen bei den neuen Partnern gut an. Ein Schultheaterfestival, da waren sich alle einig, wird es auf jeden Fall geben. „Für die Schüler wäre die Möglichkeit, mal auf einer echten Bühne zu stehen, sensationell gut“, findet beispielsweise Christopher Mischke von der Theatergruppe Mélange des Salier-Gymnasiums. Die Möglichkeit, in Kooperation mit dem Kulturhaus Workshops für die Stimmbildung und Sprecherziehung anzubieten, kam bei Franziska Gawehn, welche die Theatergruppe des Staufer-Gymnasiums leitet, gut an, denn: „Ich habe das ganze Jahr versucht, jemanden zu finden, der mit meinen Schülern das Sprechen auf der Bühne übt. Ein solcher Workshop würde mir die Arbeit erleichtern.“ Gitta Reinicke, Mitglied im Kunstschul-Theaterensemble Remskiesel, sagt: „Uns fehlen immer junge Schauspieler.“ Die Kulturpartnerschaft, so hofft sie, könnte den ein oder anderen Nachwuchsschauspieler ins Ensemble bringen.

Lesungen für Literaturkurs-Schüler

Christian Langer moderiert in regelmäßigen Abständen die Open Stage im Schwanen. Dort zeigen Profis und Laien aus dem Kleinkunstbereich, was sie so alles können. „Grundsätzlich ist alles denkbar“, sagt Langer. Er könnte sich auf der Open Stage zum Beispiel auch Lesungen vorstellen, bei denen Schüler der Literaturkurse ihre Werke vortragen.

Cornelius Wandersleb verspricht sich von einer verstärkten Zusammenarbeit mit den Partnern auch eine größere Vielfalt im Publikum des Kulturhauses, das es seit mittlerweile 18 Jahren gibt. Denn obgleich das „eigene“ Programm des Kulturhauses gut angenommen wird, ist sich Wandersleb doch bewusst, dass zu diesen Veranstaltungen „nicht der Querschnitt der Bevölkerung kommt“. Bei Schulklassen sei das aber der Fall. Theaterarbeit sei eine Art soziale Arbeit, ist Wandersleb überzeugt: „Gruppen, die heterogen sind, wachsen da zusammen“. Mehr Kooperationen wären gut, sagt Wandersleb, denn es sei immer wichtiger, den Zusammenhalt der Gesellschaft zu stärken. „Die allgemeine Schülerschaft als Publikum und als Akteure auf der Bühne bedeutet, einen sozialen Querschnitt zu haben und damit auch Interkulturalität und Inklusivität.“