Sandra Heyn ist seit 1. August die neue Leiterin des Albert-Schweitzer-Gymnasiums in Leonberg.

Leonberg - Wer in Aachen studiert hat, kennt die Tradition. Einmal im Jahr versammeln sich die Studenten im riesigen Audimax und schauen den Klassiker „Die Feuerzangenbowle“ mit Heinz Rühmann. Und anschließend trifft man sich, um eben jenes Kultgetränk gemeinsam zu genießen. Auch Sandra Heyn kann sich noch gut daran erinnern. 1970 in Aachen geboren, studierte sie später an der dortigen Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Mathematik, katholische Theologie und Englisch auf Lehramt. Für die neue Leiterin des Albert-Schweitzer-Gymnasiums schließt sich der Feuerzangenbowle-Kreis nun doppelt. Zum einen studiert ihr ältester Sohn mittlerweile in Aachen Medizin. Zum anderen fand ein Vorbereitungskurs für neue Schulleiter in den Sommerferien in Schwäbisch Hall auf der Comburg statt, die im Film zu sehen ist.

 

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Am 1. August hat Sandra Heyn die Schulleitung von Klaus Nowotzin übernommen, der jetzt im Ruhestand ist. Keine einfache Zeit. In den vergangenen Tagen saß sie oft bis spät in den Abend in der Schule, um alles für den Start des neuen Schuljahres vorzubereiten.

„Mein Vater, Opa und Onkel waren schon Schulleiter. Ich habe als Kind schon mit großen Ohren zugehört“, erinnert sie sich. Der Berufswunsch Lehrer war damit klar. Während des Referendariats kam der älteste Sohn zur Welt. Ihren Mann, ein Maschinenbau-Ingenieur, verschlug es beruflich in die Region Stuttgart. „Ich hatte aber noch ein Jahr Referendariat vor mir. Also bin ich noch in Düren geblieben“, erzählt sie. Danach klappte es im Jahr 2000 gleich mit einer Stelle am Fanny-Leicht-Gymnasium in Stuttgart-Vaihingen. „Das Regierungspräsidium fand meine Fächerkombination interessant“, erinnert sie sich. Die Familie zog nach Gebersheim, ein Jahr später kam die Tochter auf die Welt. Als das dritte Kind auf die Welt kam und ihrem Mann konzernintern eine Stelle in Tschechien angeboten wurde, zog die Familie nach Jihlava. „Ich hatte bislang bei jedem Kind nur eine kurze Pause gemacht. Ich wollte das endlich auch mal genießen“, erinnert sich die Oberstudienrätin.

Ein sehr langwieriges Verfahren

Nach drei Jahren ging es zurück und ans Sindelfinger Gymnasium Unterrieden. Dann kam Kind Nummer vier. „Ich liebe meine große Familie“, sagt Sandra Heyn. Um nach einem Jahr Pause langsam wieder in den Beruf einzusteigen, ließ sie sich in eine Liste für Vertretungslehrer eintragen – und landete am ASG. Das war 2008. Hier wollte sie nicht mehr weg. Vor einem Jahr bewarb sie sich dann auf die Schulleiterstelle. „Das war ein sehr langwieriges Verfahren, auch schon vor Corona. Aber das hat es noch weiter verzögert. Die endgültige Entscheidung stand eigentlich erst kurz vor den Ferien fest“, berichtet Heyn. Als Beauftragte für Chancengleichheit sei sie am ASG immer in Besprechungen auf Schulleitungsebene eingebunden gewesen. „Das hat mir viele Einblicke beschert, ohne die ich mich wohl nicht beworben hätte.“

Das starke politische Profil, das ihr Vorgänger Klaus Nowotzin geprägt hat, will Sandra Heyn gern fortführen. „Mir ist wichtig, dass die Schüler Demokratie lernen.“ Gern würde sie aber auch das Sozialcurriculum ausbauen. „Mir ist das Soziale sehr wichtig. Soziales Verhalten darf im Schulalltag nicht zu kurz kommen. Und das passt auch sehr gut zu Albert Schweitzer“, findet sie.