Am Marktplatz hat Anfang Oktober das Imperia bereits seinen vierten Laden eröffnet. Wir haben mit Besitzer Iassen Markov über Pop-ups und die Magie des Unfertigen gesprochen.

Stadtkind: Laura Müller-Sixer (six)

Anfang Oktober eröffnete das Imperia auf dem Marktplatz 4 im ehemaligen Adenauer und Co. bereits seinen vierten Concept-Store - zunächst für drei Monate, danach schaue man weiter, so Iassen Markov. Gemeinsam mit Schwester Yoana und Katharina Bergmann führt der Architekt und Creative Director die "Imperial Holding Group", die immer weiter expandiert. Zuletzt sogar nach München. Doch auch der dortige Laden in der Türkenstraße 96 ist eine Pop-up-Fläche auf Zeit und befindet sich in einem Haus, das kurz vor dem Abriss steht. 

 

"Flexibilität ist unsere Stärke"

Innerhalb weniger Wochen einen neuen Shop aus dem Boden zu stampfen, das ist im Hause Imperia keine Seltenheit. Man muss flexibel sein: „Das ist, glaube ich, eine Stärke von uns“, so Iassen. Dass mit den Zwischennutzungen habe sich so ergeben. Erst im Gerber, dann gegenüber in der Tübinger Straße. Die Galerie vom Gerberviertel e.V. wird bereits seit dem 1. März 2020 vom Imperia bespielt - also ziemlich zeitgleich mit Beginn der Pandemie. Während der Krise verwandelte sich der Laden zum Supermarkt mit ausgewählten Lebensmitteln wie Wein, Gin, Pasta, Tomatensoße, Fischkonserven, Essig, Öl, Gewürze, Schokolade - und natürlich Blumen. Der Vertrag wurde nun bis Ende 2024 verlängert, doch auch das war zwischenzeitlich unsicher.

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"Es geht immer nur vorwärts"

Aus diesem Grund kam es auch zum Store in München: "Wir haben uns auf die Suche gemacht und wenn man in Stuttgart nichts findet, dann muss man woanders schauen." Im Imperia gilt eben das Credo: "Es geht immer nur vorwärts", so Iassen. Er ergänzt: "Daran glauben wir und danach handeln wir auch." Das haben er und Schwester Yoana, die in Bulgarien aufwuchsen, schon in ihrer Kindheit so vorgelebt bekommen. "In dem Land herrschte ständig Krise, doch unsere Eltern haben sich immer dagegen gestellt."

Auch, wenn das Imperia-Team mittlerweile aus waschechten Pop-up-Profis besteht, erfordern Zwischennutzungskonzepte viel Energie: "Mit dem Personal ist es nicht leicht, da es ja meist auch unsicher ist, wie und ob es eben weitergeht." Warum das im Imperia so gut funktioniert? "Weil wir alle eine Family sind."

Die Magie des Unfertigen

Für Iassen, der sich als Architekt vor allem um den Look der Stores kümmert, ist es die Magie des Unfertigen, die ihn verzaubert. "Alles wandelt sich stetig, die Pflanzen wachsen, die Produkte werden verkauft. Wenn die Dinge in Bewegung bleiben, das macht mir Spaß.“ Doch auch Zwischennutzungs-Fan Iassen freut sich nach turbulenten Monaten auf mehr Ruhe: „Gerade stecken wir in einer Phase, in der wir viel lernen und viel Input bekommen, durch die verschiedenen Standorte und das unterschiedliche Publikum. Uns ist es wichtig, nun erst einmal Stabilität reinzubekommen." 

Imperia 4, Marktplatz 4, Stuttgart-Mitte, Mo-Sa 10-20 Uhr