Thomas Schilling ist Sozialpädagoge und seit April Leiter im Amt für Bildung uns Soziales in Heimsheim.

Heimsheim - Die Stadt Heimsheim hat einen neuen Leiter im Amt für Bildung und Soziales: Thomas Schilling. Der 57 Jahre alte gebürtige Karlsruher hat in Mainz Sozialpädagogik studiert und war unter anderem für katholische Kirchengemeinden in Pforzheim in der Verrechnungsstelle sowie für die katholische Gesamtkirchengemeinde Karlsruhe als Kindergartengeschäftsführer tätig. Seit etwa einem halben Jahr ist er nun im Heimsheimer Rathaus für alle Themen rings um die Schulen und Kitas zuständig.

 

Herr Schilling, Sie haben keine klassische Verwaltungslaufbahn durchlaufen. Wieso hat es Sie jetzt in eine Verwaltung gezogen?

Das hängt damit zusammen, dass ich in Pforzheim und Karlsruhe sehr ähnliche Tätigkeiten hatte. Ich wollte mal etwas Anderes machen und auch mal für einen anderen Träger arbeiten. Bisher habe ich immer nur für kirchliche Träger gearbeitet.

Sie sind jetzt etwa ein halbes Jahr im Heimsheimer Rathaus. Sind die Unterschiede denn groß?

Kirchen haben vor allem eine starke ehrenamtliche Struktur. Da muss man immer viel Überzeugungsarbeit leisten. Der Gemeinderat arbeitet zwar auch ehrenamtlich, aber im Rathaus sind die Strukturen und Abläufe klarer, es gibt einen Chef, und das ist der Bürgermeister. Damit kann man zielgerichteter arbeiten.

Was genau sind Ihre Aufgaben im Amt für Bildung und Soziales?

Das sind zwei große Bereiche: Auf der einen Seite die Trägeraufgaben. Die Stadt ist Träger, also Betreiber, von mehreren Kindergärten. Die interne Organisation haben dort natürlich die jeweiligen Leiterinnen. Ich bin aber zum Beispiel für die Bedarfsplanung zuständig, also wie viele Betreuungsplätze wir in den kommenden Jahren benötigen, und vertrete außerdem die Verwaltung gegenüber dem Kita-Personal. Den zweiten Bereich bilden Hort, Jugendhaus und Schulsozialarbeit. Auch hier bin ich die Schnittstelle zwischen den Einrichtungen und der Verwaltung.

Vermutlich nicht die Art von Aufgaben, die einem als Pädagoge sonst vorschweben...

Bei meinen vorherigen Stellen habe ich auch schon Soziales und Pädagogik mit Struktur und Zahlen kombiniert. Ich weiß, dass das vielen Pädagogen ein Graus ist, aber ich finde das spannend und finde auch nicht, dass sich das ausschließt.

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Wo liegen in Heimsheim die besonderen Herausforderungen?

Das ist auf jeden Fall die Personalfindung und -bindung in der Kinderbetreuung. Wir brauchen Personal und dürfen es auch nicht wieder verlieren. Das ist ein großer Spagat, der uns, glaube ich, gut gelingt. Wir führen viele Bewerbungsgespräche und haben bei der Suche nach neuen Mitarbeitern Land in Sicht, was bei vielen anderen Kommunen nicht der Fall ist. Dazu trägt sicherlich bei, dass Heimsheim ein attraktiver Wohnstandort ist und wir dafür, dass wir „nur“ fünf Kitas haben, viel ausbilden. Kürzlich haben wir die Plätze erst aufgestockt. Aktuell haben wir sechs sogenannte PIA-Plätze. Das ist eine praxisorientierte Ausbildung, bei der man immer abwechselnd in der Berufsschule und in der Kita ist. Dazu haben wir vier „klassische“ Azubis im Berufspraktikum. Ich finde das eine ordentliche Zahl. Immer wieder gibt es außerdem Anfragen für eine Übernahme nach der Ausbildung.

Herrscht in Heimsheim denn großer Mangel an Erziehern?

Der Mindestpersonalschlüssel ist erfüllt. Den wollen wir aber aufstocken. Denn bei der Mindestzahl an Erziehern kann man Ausfälle nur schwer oder gar nicht ausgleichen. Dabei geht es um eine höhere Qualität. Wir sind aber auf einem guten Weg, die offenen Stellen zeitnah auszufüllen.

Thomas Schilling wurde 1964 in Karlsruhe geboren. Nach Schule und Studium der Sozialpädagogik in Mainz folgten Zusatzausbildungen für Management für soziale Organisationen, staatlichen Sozialfachmanager und Qualitätsbeauftragten in der Alten- und Gesundheitspflege. Er arbeitete zunächst in der kirchlichen Jugend- und Erwachsenenbildung im Erzbistum Freiburg, danach war er Leiter der Verrechnungsstelle für katholische Kirchengemeinden in Pforzheim (Schwerpunkt Kindergartengeschäftsführung und Personalwesen). 2016 übernahm er die Kindergartengeschäftsführung bei der katholischen Gesamtkirchengemeinde Karlsruhe.