Die Deutsche Bank tauscht schon wieder ihren Vorstandsvorsitzenden aus, jetzt rückt Christian Sewing an die Spitze. Doch es reicht nicht, immer nur Köpfe auszutauschen, kritisiert Klaus Dieter Oehler.
Frankfurt - Die Deutsche Bank war einst das Symbol einer gesunden, florierenden deutschen Wirtschaft. Natürlich war sie auch Teil der umstrittenen „Deutschland AG“. Aber das Modell funktionierte, die Industrie wusste, dass sie sich auf Deutschlands größtes Geldhaus verlassen konnte, im In- wie im Ausland. Dann kam die Finanzkrise, die zwar nicht ursächlich durch die Deutsche Bank ausgelöst wurde, sondern durch die laxe Kreditvergabe in den Vereinigten Staaten. Aber im Verlauf dieser Krise zeigte sich, dass die Investmentbanker des deutschen Bankenprimus ganz besonders „erfinderisch“ gewesen sind. Viele Milliarden Euro an Strafen musste die Bank weltweit für ihre Vergehen zahlen. Aktuell stehen schon wieder Verantwortliche der Bank für einen der vielen Skandale vor Gericht. Doch während andere Institute, in Europa und den USA, die Altlasten relativ schnell abgelegt haben, inzwischen schon wieder ordentliche, zum Teil sogar gute Gewinne erzielen, hat die Deutsche Bank nicht einmal eine richtige Strategie gefunden.