Der Förderverein des Leonberger Krankenhauses hat ein neues Therapiegerät für Geriatriepatienten gesponsert. Damit ließe sich auch eine naturgetreue Tour durch Leonberg unternehmen.

„Wie Sie mit Herz Liebe schenken“, so heißt der Wahlspruch des Fördervereins für das Leonberger Krankenhaus. Einmal mehr hat der Verein diesen Spruch nun in die Tat umgesetzt und ein Ergometer mit angeschlossenem Bildschirm gesponsert. Etwa 11 000 Euro kostet der Trainingsapparat, der geriatrischen Patienten zugutekommen wird.

 

System stellt Hunderte Routen zur Verfügung

Das System der niederländischen Firma Bike Labyrinth stellt Hunderte von Routen zur Verfügung, die ständig aktualisiert und erweitert werden. Jede Tour ist zwischen zehn und 30 Minuten lang und wird über einen großen Bildschirm abgespielt. Die Patientinnen und Patienten erleben dabei realistisch das gezeigte Stadtbild oder die Landschaft. Das Besondere: Sie entscheiden an Abzweigungen selbst, wohin sie sich wenden, es gibt Geräusche von Passanten, Vögeln und Verkehr, es ist ein recht naturgetreues Erlebnis – das durch real existierende Landschaften und Städte führt. Auswählen kann man Touren unter anderem durch Stuttgart, Oldenburg, Hamburg, aber auch London, Paris oder Sydney. Wer es ausgefallener mag, kann auch eine Safaritour machen. Einfache Spiele stimulieren zusätzlich das Gehirn, trainieren das Gedächtnis und fördern den Gesprächsstoff.

Die Patientinnen und Patienten müssen dabei nicht gezwungenermaßen in die Pedale treten. Sie können die Strecke auch per Hand kurbelnd bewältigen. Dabei lässt sich je nach Trainingsziel und individueller Verfassung die Stärke des Tretens oder Kurbelns einstellen. „Uns wurde das System vorgeführt und wir waren sofort beeindruckt“, sagt Verena Budimlić, Leiterin der physikalischen Therapie und Rehabilitation im Krankenhaus Leonberg. „Es fördert nicht nur die Kraft und Ausdauer, sondern auch die Kommunikation und Kognition.“ Es bestehe sogar die Möglichkeit, eine eigene Fahrradroute einzuspeisen. „Somit könnte auch eine Route aus Leonberg angeboten werden“, so Budimlić.

Förderverein will unterstützen, damit sich die Klinik mehr leisten kann

Die Unterstützung beim Kauf durch den Förderverein passt zu dessen Zielen: das Krankenhaus dabei zu unterstützen, leistungsfähig und menschlich zu sein – es soll sich mehr leisten können, als das Budget erlaubt. „Deshalb erden nicht nur hübsche Sachen wie Einrichtungen gespendet, sondern auch medizinische Geräte, Weiterbildungen und Maßnahmen, die Personal wie Patienten guttun“, schreibt der Verein in einer Mitteilung. Willi Burger, Vorsitzender des Fördervereins, ergänzt: „Das Bike Labyrinth-System ist ein sehr gutes Beispiel für unsere Arbeit.“ Man sei stolz auf die Spendenbereitschaft der Mitglieder und Förderer, „die solche sinnvollen Anschaffungen erst ermöglichen“. Nicolai Stolzenberger, Regionaldirektor des Leonberger Krankenhauses, ließ es sich nicht nehmen, das Gerät persönlich in Augenschein zu nehmen und sich zu bedanken: „Ohne die tatkräftige Unterstützung unseres Fördervereins müssten wir auf so manches verzichten. Wir sind froh und dankbar dafür und für die gute Zusammenarbeit.“

Der Förderverein ist aktiv

Die vergangenen Jahre
 In den vergangenen Jahren hat der Förderverein einiges bewegt und angeschafft: eine Sektorsonde für Neugeborene, zwei Spielzimmer für Kinder, die ihre Mütter begleiten, ein Abschiedszimmer mit Kruzifix, einen Ruheraum für Chemopatienten mit Farb-TV, Musikanlage und kleiner Küche, ein Spezialkissen und verstellbare Betten zur Entlastung des Pflegepersonals und zur Unterstützung der Patienten, Besucher-Sitzbänke im Empfangsbereich sowie Info-Veranstaltungen für Patienten und Angehörige.

Anfänge
 Der Verein bringt sich seit dem Jahr 2000 unterstützend ein.