Kampf gegen die Illegalität ist auch auf dem Feld der Sportwetten angesagt. Gall schätzt, dass in Baden-Württemberg derzeit 500 illegale Büros eingerichtet sind, die Sportwetten annehmen. Die beim Regierungspräsidium Karlsruhe angesiedelte Aufsicht tut sich im Kampf gegen diesen verbotenen Zweig des Glücksspiels schwer. Betriebsuntersagungen ziehen Klagen der Betreiber nach sich – und diese „eine ganze Bandbreite von Urteilen“, so Gall, die alles andere als Rechtssicherheit begründen. „Im Rahmen eines Experiments soll erprobt werden, ob es gelingt, durch ein kontrolliertes Angebot privater Konzessionäre den Schwarzmarkt zurückzudrängen.“ Dazu sollen für einen Zeitraum von sieben Jahren EU-weit 20 Konzessionen ausgeschrieben werden. Landesweit bis zu 600 Annahmestellen für Sportwetten sollen zulässig sein. Verboten bleiben allerdings Livewetten, also Tipps, die erst im Laufe eines Sportereignisses abgegeben werden.

 

Solche Annahmestellen sollen nur erlaubt werden, „wenn der Betreiber die für die Abwicklung des Spielgeschäftes und des Zahlungsverkehrs erforderliche persönliche, sachliche und wirtschaftliche Zuverlässigkeit besitzt“. Um das prüfen zu können, sollen die Karlsruher Aufseher zweieinhalb Stellen mehr bekommen.

Einlasskontrolle vorgeschrieben

Gegen die Spielsuchtgefahr gerichtet ist auch die Begrenzung des Marktes für Automatenspielhallen. Neben den restriktiven Vorschriften für deren Zulassung soll etwa deren Außenwerbung reglementiert werden. Zudem werden Einlasskontrollen vorgeschrieben. So müsste jemand abgewiesen werden, der sich selbst vorsichtshalber hat in eine Sperrdatei eintragen lassen. Weiter gäbe es eine bessere Rechtsgrundlage für Videoüberwachung. Sie soll verhindern, dass Geräte manipuliert werden und „jemand an fünf, sechs Automaten gleichzeitig spielt“, erläutert Gall.