Ein neues Projekt widmet sich Kindern, die häusliche Gewalt miterleben müssen. Es wendet sich an alle, die mit Jugendlichen arbeiten, an Schulen, Freizeiteinrichtungen, Kitas und Vereine. Gefördert wird es von der Robert-Bosch-Stiftung und der EU.

Die Erkenntnis ist nicht neu: Wer in der Kindheit Gewalt im Elternhaus erlebt hat, ist gefährdet, als Erwachsener selbst zum Opfer oder Täter zu werden. Neu ist das Projekt „Hinschauen – Erkennen – Handeln: Wir alle können etwas tun“, mit dem Kindern und Jugendlichen geholfen werden soll, wenn sie häusliche Gewalt miterleben. Das Präventionsprojekt startet in Zuffenhausen. Die Robert-Bosch-Stiftung und die EU fördern es.

 

Das Projekt wendet sich an alle, die mit Jugendlichen arbeiten, an Schulen, Freizeiteinrichtungen, Kitas und Vereine. Es soll den Erwachsenen helfen zu erkennen, welche Kinder zu Hause Gewalt erleben, erläuterte Ursula Matschke, die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt, bei der Vorstellung des Projekts. Diese Kinder sollen lernen, dass man Konflikte auch gewaltfrei lösen kann, betonte Waltraud Ulshöfer, Botschafterin des Projekts und Ehefrau von Oberbürgermeister Fritz Kuhn. „Das Projekt geht von der Erkenntnis aus, dass Gewalt nie von selbst aufhört“, sagte Ulshöfer. Weil „Hinschauen – Erkennen – Handeln“ überzeugende Perspektiven aus dieser Analyse ableite, sei sie gerne Botschafterin: „Wir wollen verhindern, dass Gewalt sich über Generationen hinweg reproduziert.“

Die Betreuer des Projekts, zwei Sozialpädagogen mit je einer 50-Prozent-Stelle sowie weitere Honorarkräfte, ziehen in den drei Jahren, auf die das Projekt angelegt ist, von Bezirk zu Bezirk. Man habe sich dazu entschlossen, auf dieser Ebene anzusetzen, weil der Stadtbezirk das unmittelbare Lebensumfeld von Kindern und Jugendlichen sei, sagte Ursula Matschke. Die Wahl sei auf Zuffenhausen gefallen, weil dieser Bezirk aufgrund seiner Sozialdaten geeignet sei. Die Resonanz sei gut: Mehr als 60 Personen sind für die Auftaktveranstaltung am heutigen Donnerstag angemeldet.