Timo Böckle hat während der Coronazeit ein Rezeptbuch über das Einmachen verfasst. Für den Böblinger Küchenchef war dieses uralte Thema der Nahrungsmittelproduktion Neuland. Die Resonanz hat ihn überrascht. Mit Rezepten wie Biergelee möchte er auch Männer begeistern.

Was macht ein Koch und Restaurantbetreiber, wenn ihm die Pandemie von heute auf morgen den Laden dichtmacht und Lebensmittel im Wert von 30 000 Euro nicht mehr auf die Teller der Kundschaft finden? „Gelähmt sein und den Depri schieben“, sagt Timo Böckle. Bei dem Koch und Besitzer des Hotels und Restaurants „Zum Reussenstein“ in Böblingen hielt dieser Zustand nach dem ersten Lockdown jedoch nicht allzu lange an. In die Tonne mit den überzähligen Vorräten? Nein. „Irgendwie“, sagte sich der gelernte Koch, „muss man das Zeug ja verschaffen.“ Die Rückbesinnung auf alte Zeiten ließ nicht lange auf sich warten: Warum die Lebensmittel nicht einfach einkochen und damit haltbar machen? Genau so wie es unsere Vorfahren taten, als die Kühlschränke und Tiefkühltruhen in den Haushalten noch nicht um die Wette brummten. Die Corona-Idee war geboren: Der Koch wurde zum Einkocher.