Damit Schloss Filseck von der Bundesstraße 10 besser gesehen wird, soll ein kleines Wäldchen gerodet werden.

Baden-Württemberg: Eberhard Wein (kew)

Göppingen - Knapp 20 Jahre nach Abschluss der Generalsanierung soll Schloss Filseck weiter herausgeputzt werden. „Wir wollen das Schloss besser sichtbar machen“, kündigte der Vorstandschef der Kreissparkasse, Hariolf Teufel, an. Das Kreditinstitut unterhält eine Stiftung, die das Schloss seit vier Jahren führt.

 

Wäldchen soll gerodet werden

Um noch mehr auswärtige Gäste anzulocken, solle das zwischen Göppingen und Uhingen gelegene Schloss von der vierspurigen Bundesstraße 10 aus besser sichtbar gemacht werden. Dazu wolle man ein Teil des Wäldchens unterhalb des Schlosses roden. „Das geht natürlich nur in Abstimmung mit dem Naturschutz“, sagte Thomas Wolf, der das Vorstandssekretariat der KSK leitet und die Geschäfte der Schloss-Filseck-Stiftung führt. Erste Abstimmungsgespräche mit den zuständigen Behörden im Landratsamt hätten aber positive Signale ergeben. Außerdem solle die Beschilderung verbessert werden.

Lustwandeln im Garten

Bei der nächsten Sitzung des Stiftungsrats am 18. Oktober stehe außerdem die Wiederbelebung des Schlossparks auf der Tagesordnung. Die Akteure hoffen dabei auf die Vorschläge von Studenten des Lehrstuhls für Landschaftsarchitektur der Hochschule Nürtingen-Geislingen. Das Gelände sei völlig verwildert und nicht mehr zugänglich. In früheren Jahrhunderten dürfte es sich jedoch um einen schmucken Garten gehandelt haben, in dem die Herrschaften auf offenen Wegen lustwandelten. Wie der Park allerdings tatsächlich ausgesehen habe, müsse erst noch in Zusammenarbeit mit dem ebenfalls auf Schloss Filseck einquartierten Kreisarchiv ermittelt werden. Eine originalgetreue Abbildung sei allerdings nicht geplant. „Wir wollen keinen Historismus“, sagte Wolf.

Programm für ein Jahrzehnt

Auch für Wanderer solle das aus dem Jahr 1597 stammende Gebäude besser erreichbar werden. Dazu soll ein umfangreiches Wegenetz angelegt beziehungsweise besser ausgeschildert werden. Dabei sei man allerdings auf die Kooperation mit den Städten Göppingen, Uhingen und den Landwirten angewiesen, die dort Grundbesitz hätten. „Es geht hier um ein Programm für die nächsten zehn Jahre“, sagte Wolf.

Hochzeitssuite geplant

Konkreter sind die Pläne für eine Umgestaltung im Westflügel des Schlosses. Dort will die Stiftung die ehemalige Pächterwohnung und vier Appartements, die für Mitarbeiter reserviert sind, bisher aber meist leer stehen, zu insgesamt sechs Gästezimmern umbauen. Eines davon soll als „Hochzeitssuite“ vermietet werden. Diesen Wunsch habe der neue Pächter der Gastronomie im Schloss geäußert. Allein hierfür rechnet Wolf mit Investitionen in Höhe von 250 000 bis 300 000 Euro.

Ansonsten entwickle sich die Arbeit der Stiftung viel versprechend. Die Räumlichkeiten würden immer stärker nachgefragt. Vor allem die mittelständische Industrie im Landkreis nutze das historische Ambiente gerne für Fortbildungsseminare. Daneben gibt es Ausstellungen, Musikveranstaltungen und private Feierlichkeiten wie Hochzeiten.