In Leonberg, Ditzingen und Weil der Stadt wird an Konzepten für kleinere Weihnachtsmärkte gearbeitet. Der Bürgerplatz könnte eine neue Örtlichkeit sein.

Leonberg - Weihnachtsmarkt-Fans können in Leonberg gleichzeitig etwas für ihre Gesundheit tun. Denn nach jetzigem Stand der Dinge könnte der traditionelle Nikolausmarkt im Dezember an gleich drei Orten parallel stattfinden: wie immer auf dem Marktplatz, außerdem auf dem Eltinger Kirchplatz und auf dem Bürgerplatz vor der Stadthalle. Wer zwischen allen drei Örtlichkeiten zu Fuß pendeln will, hat ein gutes Laufpensum vor sich, das fast den Dimensionen des Leonberger Citylaufs entspricht.

 

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Diese drei Plätze sieht das alternative Weihnachtsmarktkonzept der Citymanagerin vor. „Da ein klassischer Nikolausmarkt auf dem Marktplatz Probleme mit dem Abstandhalten und den Hygienevorschriften mit sich bringen könnte, möchten wir drei kleinere Märkte in der gesamten Kernstadt anbieten“, sagt Nadja Reichert. Dabei sei die Altstadt natürlich gesetzt. Auch der Eltinger Kirchplatz mit der schönen Kulisse der Michaelskirche sei geradezu ideal.

Ob das Konzept funktioniert?

Neuer Ort für einen vorweihnachtlichen Mini-Markt ist zudem der Bürgerplatz. „Beim Sommerfestival Leonpalooza haben wir sehr viele Rückmeldungen aus der Bürgerschaft bekommen, dass der Platz vor der Stadthalle ein sehr schöner Veranstaltungsort ist“, erklärte die Citymanagerin jetzt vor Kommunalpolitikern.

Weniger beliebt scheint hingegen der Belforter Platz als Ausweichort zu sein: „Bei den Vereinen waren die Reaktionen eher zurückhaltend“, begründet Nadja Reichert, dass die Fläche vor dem Rathaus von der alternativen Weihnachtsmarktliste gestrichen wurde. Im Moment fragt die Stadt bei den Vereinen die Bereitschaft des Mitwirkens ab.

Jetzt heißt es: Warten auf die Landesverordnung

Ob alles so kommt, ist freilich noch offen. Eine entsprechende Landesverordnung liegt noch nicht vor, sie wird für Mitte Oktober erwartet. Gut möglich, dass die Vorgaben von der Landesregierung sogar größere Märkte zulassen. Die Stadt Stuttgart plant einen großen Weihnachtsmarkt, bei dem Geimpfte und Genesene ein Armband bekommen sollen und sich entsprechend frei in der Hüttenstadt bewegen können.

In Leonberg wollen die Citymanagerin und das Ordnungsamt zunächst die Verordnung abwarten. Sollte es zur dezentralen Lösung mit den drei kleineren Weihnachtsdörfern kommen, wird erwogen, diese an zwei oder drei Adventswochenenden zu öffnen.

Kleiner Hüttenzauber in Ditzingen?

Eine kleine Variante wird auch in Ditzingen angepeilt. „Der große Weihnachtsmarkt kann leider auch in diesem Jahr nicht stattfinden“, sagt die Rathaus-Sprecherin Jennifer Brix auf Anfrage unserer Zeitung. Dafür plane die Stadt gemeinsam mit dem Verein „Aktive Wirtschaft Ditzingen“ einen „Adventszauber“ an zumindest zwei, eventuell auch drei Adventswochenenden auf dem Laien vor dem Rathaus.

Dabei würden einige wenige Weihnachtshütten aufgestellt, die von Vereinen und Institutionen bewirtet werden können. „In Hinblick auf Abstands- und Hygieneregeln wäre ein Adventszauber weitaus unproblematischer zu realisieren als unser großer Weihnachtsmarkt “, sagt die Sprecherin.

Und was geht in der Keplerstadt?

Auch im Rathaus von Weil der Stadt, einer Weihnachtsmarkt-Hochburg, setzt man auf kleinere Lösungen. „Überlegungen gibt es jede Menge“, sagt die Citymanagerin Marion Beck. „Wir möchten auf jeden Fall eine Weihnachtsmarkt-Variante realisieren und dabei auch die Vereine eng einbinden.“

Aber wie ihre Leonberger Kollegin will sie erst die entsprechende Landesverordnung abwarten.