Nun wird im Freien geprobt. Am Freitag, 19. Juli, feiert das Opern Air mit „Eine Nacht in Venedig“ Premiere. Insgesamt sind fünf Aufführungen angesetzt. An zwei Abenden wird das szenische Oratorium „Semele“ auf die Bühne gebracht.

Nürtingen - Bisher haben die Darsteller und die Musiker des Nürtinger Konzertensembles (NKE) in Turnhallen geprobt. Am Samstag und am Sonntag übten sie erstmals unter realistischeren Bedingungen auf der inzwischen vor der Stadtkirche aufgebauten Bühne auf. „Eine Nacht in Venedig“ heißt das Stück, mit dem das NKE am Freitag, 19. Juli, Premiere feiert.

 

Die Verkleidungs- und Verwechslungskomödie „Eine Nacht in Venedig“ von Johann Strauß spielt im 19. Jahrhundert. Herzog Guido von Urbino lädt am Karneval zum Maskenball. Abgesehen hat er es auf die schöne Barbara, die Frau von Bartolomeo Delaqua. Der Senator will seine Gattin ins Kloster schicken. Barbara hat dazu keine Lust und will sich lieber amüsieren. Das Fischermädchen Annina schlüpft schließlich in die Rolle Barbaras.

Die Aufführungen stellen das Stück in einen modernen Kontext

Die Nürtinger Aufführungen bauen auf die Originalfassung auf, sind aber in einen modernen Kontext gebettet. Anstatt hoch zu Ross, kommt der Herzog auf dem Segway daher. Der Regisseurin Gerburg Maria Müller geht es bei der Aufführung darum, das Verhältnis zwischen Ober- und Unterschicht „augenzwinkernd“ zu beleuchten. Insgesamt sind fünf Aufführungen geplant. Neben der Premiere gibt es am 21., 23., 26. und am 27. Juli weitere Aufführungen.

Während der Festspieltage nimmt zweimal der Coro per resistencia von der Bühne Besitz. Der Nürtinger Chor führt an zwei aufeinanderfolgenden Abenden am 24. und am 25. Juli das szenische Oratorium „Semele“ von Georg F. Händel auf. Nicht zum ersten Mal bestreiten das Konzertensemble und der Coro per resistencia jeweils einen Part beim Nürtinger Opern Air. Schon bei den ersten Nürtinger Festspielen 1998 zeigte das NKE die „Bettleroper“ von John Gay, während sich der Chor für Henry Purcells „Fairy Queen“ entschieden hatte.

Das Freiluftspektakel findet alle zwei Jahre statt. Bei schlechtem Wetter werden die Aufführungen in die Stadthalle verlegt. Die Veranstalter haben jedoch Grund für Optimismus, die komische Oper wie geplant unter freiem Himmel auf die Bühne zu bringen. Laut der mittelfristigen Vorhersage soll das Sommerwetter zumindest bis zum nächsten Sonntag anhalten.