Die Jugendkunstschule wird im alten Gesundheitsamt untergebracht und liegt dann weniger zentral.

Nürtingen - Kürzlich haben Eltern ein Schreiben von der Jugendkunstschule Nürtingen erhalten. Deren Leiter Hans-Peter Bader kündigt darin den bevorstehenden Umzug der Einrichtung in das alte Gesundheitsamt an. Das Gebäude befindet sich bei der Ersbergschule und liegt somit weit weniger zentral als das bisher genutzte Domizil in der Sigmaringer Straße 17. Er hoffe aber, so Hans-Peter Bader, dass dies für Eltern kein Hindernis ist und sie ihre Kinder auch künftig in die Jugendkunstschule schicken.

 

Umzug soll bis zu Frühjahr perfekt sein

Der Umzug soll spätestens bis zum nächsten Frühjahr über die Bühne sein, sagt Dagmar Wannenwetsch von der Geschäftsstelle der Musik- und Jugendkunstschule. Im derzeitigen Ateliergebäude in der Sigmaringer Straße 17 soll, so Heike Schladebach vom städtischen Eigenbetrieb Gebäudewirtschaft Nürtingen, eine Heizzentrale der Stadtwerke eingerichtet werden. Die Musikschule indessen wird ihr Gebäude in der Kirchstraße behalten. Das bisher in der Frickenhäuser Straße untergebrachte Percussionstudio hingegen soll über kurz oder lang ebenfalls in das alte Gesundheitsamt kommen. Dieses soll dann als „Haus der Künste“ geführt werden, in dem auch die Stadtkapelle Räumlichkeiten erhält.

Vorgesehen ist, das Musikschulgebäude in der Kirchstraße zusammen mit der Schloßbergschule und dem Hölderlinhaus zu einem Bildungszentrum Schloßberg auszubauen. Den Anfang machen soll dabei das Hölderlinhaus. Geplant ist eine Sanierung und ein Ausbau des Hölderlinhauses, damit die Volkshochschule in der Neckarsteige mehr Platz und eine Zukunftsperspektive gewinnt. Das Projekt ist aber ins Stocken geraten. Der Gemeinderat hat das Vorhaben bei den Haushaltsberatungen im März erst einmal auf Eis gelegt, nachdem das Regierungspräsidium Stuttgart der Stadt einen Sparkurs verordnet hat.

Bildungszentrum Schloßberg weiter in der Warteschleife

Zuletzt hat die Verwaltungsspitze die Pläne wieder aus der Schublade geholt und einen Finanzierungsvorschlag unterbreitet. Der Gemeinderat ist der Vorlage bisher jedoch nicht gefolgt, und das Projekt ist weiterhin in der Warteschleife. An dem Vorhaben gibt es seit längerem Kritik. Der Verein Hölderlin-Nürtingen ist gegen eine Aufstockung des Gebäudes und plädiert stattdessen für eine „authentische“ Sanierung und einen originalgetreuen Rückbau des historischen Gebäudes.

Hort der Kreativität

Bestehen
Die Jugendkunstschule Nürtingen ist im Jahr 1989 unter der Trägerschaft der Freien Kunstakademie (FKN) als Modellschule eingerichtet worden. Zwei Jahre später dann übernahm die Stadt die Trägerschaft. Die Einrichtung bietet Kurse in Bildender Kunst, Theater und im Bereich Zirkus an.

Schließungspläne
Elternproteste verhinderten vor fast vier Jahren die drohende Schließung der Nürtinger Jugendkunstschule. Zuvor hatte der Gemeinderat bei einer Klausurtagung mehrheitlich die Auflösung empfohlen. Dieser Empfehlung vorausgegangen war ein Gutachten der Beraterfirma Imaka zur Haushaltskonsolidierung. So sollte der städtische Zuschuss gespart werden. Die Folge waren massive Proteste von Schülern, Eltern, Sympathisanten und dem Landesverband der Kunstschulen. Der Gemeinderat lenkte daraufhin ein.