Die Gestaltung der Innenstadt geht in eine neue Phase. Der Gemeinderat findet Gefallen an der Planung, wobei am Schillerplatz gastronomische Angebote erwünscht sind.

Nürtingen - Die Hälfte der Nürtinger Innenstadt ist bereits im vergangenen Jahr mit einem neuen Pflaster versehen worden. Nachdem der erste Bauabschnitt fertig ist, soll es nun weiter gehen mit der Innenstadtsanierung. Der Entwurf der Planungsgesellschaft Bresch, Henne, Mühlinghaus (BHM), der sich in einem Wettbewerb mit verschiedenen Büros durchgesetzt hat, sind jetzt im Nürtinger Gemeinderat auf eine positive Resonanz gestoßen.

 

Am Ochsenbrunnen ist ein Fontänenfeld geplant

Der Siegerentwurf sieht unter anderem eine Tieferlegung des Ochsenbrunnens vor. Die Fläche um den Brunnen soll zudem um ein Fontänenfeld ergänzt werden. Um die Kreuzkirche besser in Szene zu rücken, soll ein Teil der vorhandenen Bäume gefällt werden. Dadurch entsteht Platz für eine kleine mobile Bühne für Veranstaltungen. Neupflanzungen sollen den Verlust an Bäumen ausgleichen.

Das Büro BHM schlägt des weiteren ein Pflaster vor, das den Bereich um die Kreuzkirche vom restlichen Pflaster der Innenstadt abhebt. Sitzgelegenheiten sollen in Form von drehbaren Sitzblöcken geschaffen werden. Insgesamt geht es darum, die Aufenthaltsqualität des Schillerplatzes zu erhöhen und letztlich so zur Belebung der Innenstadt beizutragen.

Nächstes Jahr soll möglichst schnell begonnen werden

Wie schon zuvor im Bauausschuss gab es auch im Gemeinderat Lob für den Entwurf. Der Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler, Otto Unger, bezeichnete die Planung als „sehr gelungen“. Den Ochsenbrunnen würde er allerdings lediglich im Bestand sanieren. Raimund Braun (NT 14) lobte auch das Beleuchtungskonzept und sieht in dem Entwurf insgesamt eine „gute Basis für einen Dialog mit der Bürgerschaft“. Die Vorsitzende der Fraktion Nürtinger Liste/Grüne, Claudia Himmer, hieß den Entwurf zwar gut, findet die Umsetzung mit Blick auf andere Nürtinger Projekte wie das geplante Bildungszentrum jedoch „zu teuer“. Für den zweiten Bauabschnitt der Innenstadtgestaltung hat das Technische Rathaus Kosten von insgesamt fünf Millionen Euro veranschlagt.

Ulrich Bentsche (CDU) vermisste in der Planung Ansätze zur Ansiedlung gastronomischer Angebote. Nur so ließe sich eine Belebung des Bereichs erreichen, meinte der Stadtrat. Andere im Gremium hingegen vertraten die Ansicht, dass ein aufgemöbelter Schillerplatz von selbst Gastronomie nach sich ziehen werde. Die Stadtverwaltung hat nun den Auftrag, Gastronomen ein Engagement auf dem Schillerplatz schmackhaft zu machen. Die Bauleistungen für den zweiten Abschnitt der Nürtinger Innenstadtgestaltung sollen im Winter ausgeschrieben werden, so dass der Startschuss möglichst bald im kommenden Jahr erfolgen kann.