Durch Sicherheitslücke sind Nutzerdaten des weltgrößten Online-Netzwerks öffentlich geworden.

Berlin - Durch eine Sicherheitslücke bei Facebook können Werbekunden unter Umständen auf zahlreiche Informationen von Nutzern des weltgrößten Online-Netzwerks zugreifen.

 

Allerdings sei ihnen das zum Glück möglicherweise gar nicht bewusst gewesen, schränkte die IT-Sicherheitsfirma Symantec ein, die am Mittwoch über die Schwachstelle berichtete. Facebook ergreift Maßnahmen, um das Leck zu schließen, für Software-Entwickler muss aber eine Übergangszeit eingeräumt werden.

Dritte könnten an Daten der Nutzer gelangt sein

Die Lücke schlummerte unbemerkt im Software-Code von Facebook. Über die Schnittstelle für externe Zusatzprogramme, sogenannte Apps, konnten Dritte unter Umständen weitreichenden Zugriff auf Daten der Nutzer bekommen. Es gehe um Profilinformationen, Bilder, Chats und die Möglichkeit, Nachrichten einzustellen, schrieben Symantec-Experten in einem Blog-Eintrag. Zum April dieses Jahres seien etwa 100.000 Apps betroffen gewesen.

Passwort-Änderung sichert Daten wieder

Das Problem sind sogenannte "Access Token", eine Art "Ersatzschlüssel" zum Profil, wie Symantec erklärt. Normalerweise gewährt ein Nutzer sie bewusst einem Programm, damit es eine Funktionen erfüllen kann. Zu jedem dieser Schlüssel gibt es bestimmte Berechtigungen, die vom Nutzer festgelegt werden. Der Fehler ist allerdings, dass bei der alten Version der Facebook-Software eine Weitergabe dieser Schlüssel durch die Apps etwa an Werbetreibende oder Spezialisten für die Auswertung von Internet-Daten möglich war. Eine Passwort-Änderung reicht nach Angaben von Symantec aus, um den Zugang zu entziehen. Das komme dem Auswechseln des Schlosses an einer Tür gleich.

Facebook hat zwar bereits ein sichereres Anmelde-Verfahren eingeführt, bei dem der Datenabfluss nicht mehr auftritt - allerdings wird das alte System noch unterstützt, damit alle Apps weiterhin funktionieren können. Das Online-Netzwerk kündigte nun in einem Firmenblog an, dass zum 1. September alle Software-Entwickler auf das neue Anmeldeverfahren umstellen müssen.