Die CDU-Politikerin Margret Mergen hat im ersten Wahlgang fast eine Zweidrittelmehrheit erreicht und den SPD-Kontrahenten Michael Geggus klar hinter sich gelassen. Doch die niedrige Wahlbeteiligung von nur 31 Prozent ist ein Wermutstropfen.

Baden-Baden - Das Ergebnis stand bereits um 19 Uhr fest – und war überraschend deutlich. Bei ihrem dritten Anlauf für das Amt eines Oberbürgermeisters in am Oberrhein machte Kandidatin Margret Mergen einen glatten Durchmarsch. Die Politikerin mit dem CDU-Parteibuch erreichte 62,6 Prozent der Stimmen. Die Wahlbeteiligung betrug nur 31 Prozent.

 

Sechs Kandidaten, darunter fünf Männer, waren in der Kurstadt an der Oos zur Wahl angetreten. Im Vorfeld war ein Zweikampf zwischen Mergen und dem Baden-Badener Bürgermeister Michael Geggus (SPD) erwartet worden. Der 58-jährige lag aber deutlich hinter der sechs Jahre jüngeren Mergen. Er kam auf 18,4 Prozent der Stimmen. Die anderen vier Bewerber landeten weit abgeschlagen. Für Margret Mergen war es der dritte Versuch, an die Spitze eines Rathauses zu kommen, nach der Wahl in Rastatt, wo sie 1999 nur ganz knapp gegen den Amtsinhaber unterlag – und dem Scheitern in Karlsruhe, wo sie 2012 parteiintern schon bei der Nominierung das Nachsehen hatte. Seit 2007 ist die gebürtige Westfälin in Karlsruhe Dezernentin.

Mergen, die sich selbst als unabhängige Kandidatin sah und als erste mit einem sehr aktiven Wahlkampf begonnen hatte, meinte wiederholt, sie „komme um zu bleiben“. Mit ihrem Mann zusammen strahlte die neugewählte Oberbürgermeisterin im Bürgersaal des Baden-Badener Rathauses um die Wette, als das Endergebnis feststand. Sie sei bewegt und von „einem absoluten Glücksgefühl“ bestimmt, ließ sie wissen. Die Wähler hätten ihre bisherige Arbeit und ihre Motivation für Baden-Baden gewürdigt, sagte sie.

Wenig inhaltliche Kontroversen im Wahlkampf

Der Wahlkampf hatte wenig inhaltliche Kontroversen geboten. Schon zuvor war über diverse Bauprojekte, wie etwa das seit Jahren schon leer stehende Neue Schloss, gestritten worden. Mergen, wie auch der SPD-Kandidat Geggus hatten mehrfach auf ihre Wahlprogrammpunkte wie bezahlbaren Wohnraum und den sozialen Zusammenhalt der Stadt verwiesen. In der häufig von Prominenz, nicht zuletzt auch von russischen Investoren und Touristen aufgesuchten Stadt, gibt es r auch merkliche soziale Problemlagen.

Sehr enttäuscht zeigte sich der nach einer Wahlperiode von acht Jahren scheidende bisherige Rathauschef Wolfgang Gerstner (CDU) von der Wahlbeteiligung, die nur bei 31 Prozent lag. Er nannte den Mangel an Interesse an der Kommunalpolitik beschämend.