Am Montag erklärt Stuttgarts OB Wolfgang Schuster, ob er für eine weitere Kandidatur im Herbst zur Verfügung steht oder nicht.

Lokales: Christine Bilger (ceb)

Stuttgart - Die lang erwartete Stunde der Wahrheit schlägt am Montag um 11 Uhr. Dann beginnt der Neujahrsempfang von Oberbürgermeister Wolfgang Schuster (CDU) im Großen Sitzungssaal des Rathauses. Und dann wird er endlich – so hat es der Rathauschef seit Langem angekündigt und versprochen – die Antwort auf die Frage geben, ob er bei der nächsten Wahl, die voraussichtlich im Spätherbst stattfindet, für eine dritte Amtszeit kandidieren will.

 

Aus dem Rathaus, von der Bürgermeisterbank wie aus den Ratsfraktionen kommen in diesen Tagen immer wieder Mutmaßungen, Schuster wolle es noch einmal wissen und seine Kandidatur ankündigen. Dagegen soll sich die Familie des 62-Jährigen ausgesprochen haben; offenbar wünscht sie sich, dass der Großvater sich mehr um seine Enkelkinder kümmert und sich den harten Job nicht weiterhin antut. Eines ist zumindest klar: wenn der Oberbürgermeister am Montag seine Bereitschaft ankündigt, sich um eine weitere Amtszeit zu bewerben, wird die Findungskommission der CDU ihre Arbeit wieder einstellen.

Einfluss auf Kandidatensuche der anderen Parteien

Nicht nur für die eigene Partei hat die Erklärung eine weit reichende Bedeutung. Auch auf die Kandidatensuche der übrigen Parteien wird es einen Einfluss haben, wie der OB sich entscheidet. Denn auch wenn Wolfgang Schuster im Zusammenhang mit Stuttgart 21 vor allem deswegen kritisiert wird, weil er keinen Bürgerentscheid zugelassen hat, besitzt er doch den Bonus des Amtsinhabers.

Schuster setzte sich 1996 im zweiten Wahlgang gegen Rezzo Schlauch (Grüne) durch. 2004 gewann er, ebenfalls im zweiten Anlauf, gegen Ute Kumpf (SPD), nachdem der Grünen-Kandidat Boris Palmer sich zurückgezogen hatte. Wegen der Altersgrenze von 68 Jahren könnte Schuster im Falle seiner Wiederwahl nur viereinhalb Jahre der dritten Amtszeit OB bleiben. ceb