Streit wegen eines Baugebiets, dann tritt auch noch der langjährige Oberbürgermeister zurück. In Stutensee war die Kommunalpolitik zuletzt ein wenig aus dem Takt. Der Neuanfang mit der Wahl eines neuen OB ist jetzt um zwei Wochen verschoben worden. Doch es gibt zwei Favoritinnen.

Stutensee - Die Oberbürgermeisterwahl in Stutensee (Kreis Karlsruhe) wird erst bei der Stichwahl in zwei Wochen entschieden. Im ersten Wahlgang am Sonntag lag Bettina Meier-Augenstein, eine CDU-Stadträtin aus der Nachbarstadt Karlsruhe, mit 38,7 Prozent in Führung. Knapp dahinter folgte die Justiziarin Petra Becker (36,6 Prozent), die von den Freien Wählern und der SPD unterstützt wird. Der Fotograf Sven Schiebel erreichte 13,3, der grüne Martin Pötzsche 8,2 und Maria Schneller (Die Partei) 3,4 Prozent. Bis zum Mittwoch müssen die Kandidaten entscheiden, ob sie am 22. Juli erneut auf dem Stimmzettel stehen wollen. Dann genügt die einfache Mehrheit.

 

Der langjährige Amtsinhaber Klaus Demal (Freie Wähler) war erst im Jahr 2015 für eine dritte Amtszeit wieder gewählt worden. Im Mai gab er aus gesundheitlichen Gründen seinen Posten vorzeitig auf.

In Stutensee hat es zum Jahresbeginn schon einmal eine Abstimmung gegeben. In einem Bürgerentscheid sprachen sich die Stutenseeer mehrheitlich gegen die Ausweisung eines neuen Baugebietes aus. Die Diskussionen um das vom Gemeinderat betriebene Projekt hat die Bürgerschaft in der 24 000-Einwohner-Stadt, die 1975 aus den vier Einzelgemeinden Blankenloch, Friedrichstal, Spöck und Staffort gebildet worden war, tief gespalten.