Der 14. Wettkampftag der Olympischen Spiele beginnt für das Team D mit einem unerwarteten Medaillengewinn. Der Fall Timanowskaja hat derweil auch noch Auswirkungen in Tokio.

Tokio - In Sapporo hat der deutsche Geher Jonathan Hilbert in der ersten Entscheidung des Olympia-Tages als Zweiter für einen Überraschungscoup gesorgt. Auf Erfolgskurs sind in Tokio die deutschen Kanuten nach ihren Vorläufen. Abseits der Wettkämpfe bei den Olympischen Spielen sind die Sportpolitik und Corona mit neuen Fällen im Blickpunkt.

 

Silber-Sensation: 50-Kilometer-Geher Jonathan Hilbert hat mit Silber für eine Sensation gesorgt. Der 26-Jährige von der LG Ohra Energie zeigte in Sapporo als Zweiter eine taktisch hervorragende Vorstellung. Im Ziel fehlten ihm nur 36 Sekunden auf Olympiasieger Dawid Tomala aus Polen (3:50:08 Stunden). Nach Platz vier 2016 in Rio de Janeiro gewann der Kanadier Evan Dunfee (+51 Sekunden) Bronze. Carl Dohmann aus Baden-Baden kam als 33. ins Ziel (+17:10 Minuten), der Bühlertaler Nathaniel Seiler wurde 42. (+25:29).

IOC zieht Konsequenzen

Akkreditierungsentzug: Das Internationale Olympische Komitee hat im Zusammenhang mit dem Fall der Sprinterin Kristina Timanowskaja zwei belarussischen Leichtathletik-Trainern die Olympia-Akkreditierung entzogen. Das habe eine am Mittwoch eingesetzte Disziplinarkommission entschieden. Die provisorische Maßnahme sei im Interesse des Wohls der belarussischen Sportler ergriffen worden, die sich noch in der Olympia-Stadt befinden. Die Trainer Artur Schimak und Juri Maisewitsch haben den Angaben zufolge das olympische Dorf umgehend verlassen, nachdem sie dazu aufgefordert wurden.

Kanu-Qualifikation: Der deutsche Kajak-Vierer mit Max Rendschmidt, Ronald Rauhe, Tom Liebscher und Max Lemke ist mit olympischer Bestzeit über 500 Meter direkt ins Halbfinale gepaddelt. Das deutsche Paradeboot hatte 2016 in Rio de Janeiro auf der doppelten Distanz die Goldmedaille gewonnen und gilt auch in Tokio als Favorit. Zuvor hatte es auch der Kajak-Vierer der Frauen mit Sabrina Hering-Pradler, Melanie Gebhardt, Jule Hake und Tina Dietze als Vorlauf-Zweiter direkt in die Vorschlussrunde geschafft. Im Einer-Canadier kam Sebastian Brendel aus Potsdam als Viertelfinal-Sieger ebenfalls weiter - genau wie Conrad Scheibner. Der Berliner schaffte allerdings die Halbfinal-Qualifikation.

Van Riessen in Klinik

Beach-Gold: Die Amerikanerinnen April Ross und Alix Klineman haben Gold im Beachvolleyball gewonnen. Das Team, gegen das Olympiasiegerin Laura Ludwig und Margareta Kozuch im Viertelfinale ausgeschieden waren, bezwang Mariafe Artacho del Solar und Taliqua Clancy aus Australien mit 2:0 (21:15, 21:16). Die 39 Jahre alte Ross holte damit nach Silber in London und Bronze in Rio de Janeiro ihre dritte Olympia-Medaille. Bronze sicherten sich die Europameisterinnen Joana Heidrich und Anouk Vergé-Dépré aus der Schweiz mit einem 2:0 (21:19, 21:15) gegen die Lettinen Tina Graudina und Anastasija Kravcenoka.

Sturz-Verletzung: Die niederländische Bahnradfahrerin Laurine van Riessen hat bei dem Sturz am Donnerstag während des olympischen Keirin-Wettbewerbs einen Schlüsselbeinbruch, gebrochene Rippen und eine Lungenquetschung erlitten. Die 33-Jährige befindet sich in einem Krankenhaus in Tokio, wie ein niederländischer Sprecher mitteilte. Van Riessen hatte im Viertelfinal-Lauf des sogenannten Kampfsprints das Hinterrad von Weltmeisterin Emma Hinze touchiert und war daraufhin mit der Britin Katy Marchant kollidiert.

Corona: Vor dem Abschlusswochenende hat es weitere Corona-Fälle gegeben. Wie das Organisationskomitee in seiner täglichen Information mitteilte, sind 29 Menschen positiv auf das Virus Sars-CoV-2 getestet worden. Am Vortag war mit 31 Fällen ein Höchststand seit dem Beginn der Testserien am 1. Juli erreicht worden. Die Gesamtzahl der Corona-Infizierten im Zusammenhang mit den Olympischen Spielen erhöhte sich auf 382.